Bundeswehr-Einsatz Kabinett will weitere 470 Soldaten nach Mali schicken

Berlin · Die Bundesregierung will die Zahl der Bundeswehr-Soldaten im westafrikanischen Mali deutlich erhöhen. Das Kabinett beschloss am Mittwoch eine Ausweitung des Einsatzes.

 Bundesverteidigungsministerin Ursula von der Leyen besuchte die deutschen Soldaten in Mali im April 2016.

Bundesverteidigungsministerin Ursula von der Leyen besuchte die deutschen Soldaten in Mali im April 2016.

Foto: dpa, nie nic

Bis zu 1000 deutsche Soldaten sollen künftig im Rahmen der UN-Mission Minusma mit Hubschraubern und Drohnen bei der Friedenssicherung in dem Krisenland mithelfen. Damit werden in Mali wohl bald so viele Bundeswehr-Soldaten stationiert sein wie in keinem anderen Land.

Die Zustimmung des Parlaments gilt als sicher. Derzeit sind 530 Soldaten in dem Land im Einsatz. Sie sind in der ehemaligen Rebellenhochburg Gao unter anderem für die Aufklärung mit Drohnen zuständig. Jetzt kommen Kampf- und Transporthubschrauber für die Rettung von Verletzten dazu.

Minusma ist derzeit die gefährlichste Blauhelm-Mission. Gruppierungen wie Al Qaida terrorisieren den Norden des afrikanischen Staates schon lange. Bis Oktober wurden 70 Blauhelmsoldaten und andere UN-Kräfte bei Anschlägen und Angriffen von Aufständischen getötet.

"Deutschlands Einsatz für die Stabilisierung Malis ist eigentlich ein Musterbeispiel für den vernetzten deutschen Ansatz, den wir da pflegen", sagte Regierungssprecher Steffen Seibert in Berlin. Deutschland engagiere sich sicherheits-, außen- und entwicklungspolitisch. Der Einsatz in Mali bleibe zentrale Aufgabe der deutschen Afrikapolitik. "Wenn wir da Erfolg haben, so hat das Auswirkungen nicht nur auf Mali, sondern auf die Lage im weiteren Raum, in Libyen, auf die regionalen Nachbarn."

Zudem beschloss das Kabinett die Verlängerung der Ausbildungsmission im Nordirak. Etwa 150 Bundeswehrsoldaten bilden dort vor allem kurdische Soldaten für den Kampf gegen die Terrororganisation Islamischer Staat aus. "Seit Beginn der internationalen Bemühungen im Kampf gegen den IS konnte dessen Vormarsch im Irak aufgehalten werden", sagte Seibert. Der Ansatz der Ausbildung und Ausrüstung irakischer Kräfte habe sich als wirksam erwiesen.

(felt/dpa)
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