Bundeswehr Heer will am 70. Jahrestag der Kapitulation tanzen

Berlin · Ausgerechnet am 9. Mai, an dem Russlands Präsident Wladimir Putin mit Gästen aus aller Welt den 70. Jahrestages des Kriegsendes begeht, will das deutsche Heer tanzen.

Bundeswehr-Skandale seit 1996
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Foto: AP

Heeresinspekteur Bruno Kasdorf hat für diesen Tag zum "Ball des Heeres" in das Palais am Funkturm nach Berlin eingeladen. Das sei "eine eklatante Fehlleistung", die dringend korrigiert werden müsse, meint Linken-Parteichef Bernd Riexinger zu dieser Terminkollision. "Ich erwarte, dass hier die Verteidigungsministerin die Notbremse zieht", erklärte der Parteichef im Gespräch mit unserer Redaktion.

Bislang sei das nur ein peinlicher Fehler, die Verteidigungsministerin stehe in der Pflicht, dafür zu sorgen, dass "daraus kein Politikum wird".

Das Heer begründet den Termin mit der Unterzeichnung der Pariser Verträge am 9. Mai 1955 und will deshalb den 60. Jahrestag des Beitrittes der Bundesrepublik Deutschland zur Nato feiern. Am 9. Mai 1945 Moskauer Zeit hatte Generalfeldmarschall Wilhelm Keitel in Berlin-Karlshorst die bedingungslose Kapitulation im Hauptquartier der sowjetischen Armee unterzeichnet.

In Moskau wird dieser Tag seitdem mit Militärparaden anlässlich des Sieges über Hitler-Deutschland gefeiert. Im Jahre 2001 hatte das Heer schon einmal einen Ball verschieben müssen. Seinerzeit war er für den 22. Juni geplant.

Bereits alle Einladungen waren verschickt, als klar wurde, dass die Organisatoren den 60. Jahrestag des Kriegsbeginns zwischen Deutschland und der damaligen Sowjetunion erwischt hatten.

(may-)
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