Alkoholexzesse bei Soldaten Bundeswehrverband fordert bessere Aufsicht

Baden-Baden (RPO). Der Vorsitzende des Bundeswehrverbandes, Ulrich Kirsch, verlangt laut einem Medienbericht eine bessere Aufsicht in der Truppe. Hintergrund sind die in jüngster Zeit bekannt gewordenen Fälle von Misshandlungen und Alkoholmissbrauch.

Alkoholexzesse bei Soldaten: Bundeswehrverband fordert bessere Aufsicht
Foto: AP, AP

Solche Fälle könnten letztlich nur verringert werden, wenn die Vorgesetzten öfter "vor Ort sein" und "hinschauen" könnten, sagte Kirsch am Dienstag im Südwestrundfunk. Derzeit seien sie aber wegen bürokratischen Aufwands "viel zu sehr an die Schreibtische gebunden" und gezwungen, "permanent am Rechner" zu sitzen.

Um die Führungskräfte von dieser Arbeit zu entlasten, brauche die Bundeswehr "zusätzliches Personal", sagte Kirsch. Die vom Bundestags-Wehrbeauftragten Reinhold Robbe neuerdings beklagten Alkoholexzesse seien aber kein neues Phänomen. Frühere Jahresberichte hätten schon ähnliche Fälle enthalten, sagte der Vorsitzende des Bundeswehrverbandes.

Bei insgesamt "9,5 Millionen Menschen in Deutschland, die in gesundheitlich riskanter Form Alkohol zu sich" nähmen, seien die Zwischenfälle auch nicht völlig verwunderlich, denn die Truppe sei auch in diesem Punkt nur "ein Spiegelbild der Gesellschaft", so Kirsch.

Das Verteidigungsministerium hatte am Montag die jüngst bekannt gewordenen Alkoholexzesse in der Bundeswehr als Einzelfälle bezeichnet. Konkrete Vorfälle würden jedoch ernstgenommen und müssten aufgeklärt werden. Die Einsetzung einer eigenen Untersuchungskommission sei allerdings nicht geplant.

(DDP/das)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort