Geburten trotz Zahlungen auf Tiefstand CDU-Abgeordneter stellt Elterngeld infrage

Berlin · Noch nie sind in Deutschland so wenige Kinder zur Welt gekommen wie im vergangenen Jahr. Nun bricht eine Debatte über den Sinn des Elterngeldes los. "Das Elterngeld hat seinen Zweck nicht erreicht, deshalb sollten wir es überprüfen", sagte der CDU-Wirtschaftspolitiker Thomas Bareiß unserer Redaktion.

Neun Tipps zu Elterngeld und Elternzeit
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Foto: AFP

Wie das Statistische Bundesamt mitteilte, wurden im vergangenen Jahr 663.000 Kinder geboren. Das entspricht im Vergleich zum Vorjahr einem Rückgang von 2,2 Prozent. Absolut kamen 15.000 Babys weniger zur Welt als 2010.

Obwohl im vergangenen Jahr in Deutschland mehr Menschen starben, als geboren wurden, sank die Gesamtzahl der Bevölkerung nicht. Die Zuzügler gleichen die niedrige Geburtenrate voll aus: In der Euro-Krise hat sich Deutschland zu einem beliebten Zuwanderungsland entwickelt. Die Bevölkerung ist 2011 um rund 100.000 Personen gewachsen.

Vom Elterngeld hatten sich die Politiker ursprünglich nicht nur eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf, sondern auch steigende Geburtenzahlen versprochen. Der CDU-Bundestagsabgeordnete Bareiß bewertet das Elterngeld inzwischen kritisch: "Es ist ein Irrglaube zu denken, die Mehrausgaben für Familienleistungen und der Ausbau der Kinderkrippen führte auch zwangsläufig zu mehr Kindern."

Die Entscheidung für Familie und Kinder werde in den meisten Fällen nicht am Geld festgemacht. Bareiß beklagt beim Elterngeld Mitnahme-Effekte: "Besonders die sogenannten Vätermonate werden vielfach einfach so mitgenommen."

(RP/jre/rm)
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