Porträt Cem Özdemir – vom Parias zum Liebling der Grünen
Cem Özdemir ist seit November 2008 Vorsitzender der Grünen. Schlug ihm beim Amtsantritt noch große Skepsis entgegen, kann er zwei Jahre später mit einem Traumergebnis von 88 Prozent aufwarten.
Das alte Führungsduo ist auch das neue: Özdemir führt die Partei zusammen mit Claudia Roth.
Mit Özdemir steht erstmals ein türkischstämmiger Politiker an der Spitze einer Bundespartei.
In seiner Partei war Özdemir lange alles andere als unumstritten. Ihm haftet der Ruf eines Opportunisten an.
Wenige Wochen vor seinem Amtsantritt als Grünen-Chef hatte die baden-württembergische Landespartei Özdemir noch einen aussichtsreichen Listenplatz für die Wahl 2009 verweigert - und ihm damit eine Rückkehr in den Bundestag vermasselt.
Özdemir gilt als guter Redner. Er hat trotz einiger Häme angesichts der Hunzinger-Affäre in der Partei viele Anhänger. Unterstützer loben seine Integrationsfähigkeit und Weltläufigkeit.
1994 schließt der ausgebildete Erzieher sein Studium der Sozialpädagogik ab. Im selben Jahr wird er als erster Abgeordneter türkischer Herkunft in den Bundestag gewählt
2002 stolpert er über einen Kredit von dem umstrittenen PR-Berater Moritz Hunzinger sowie der privaten Nutzung dienstlicher Bonusmeilen und zieht sich vorübergehend aus der Bundespolitik zurück.
Während der Proteste gegen Stuttgart 21 zeigte Özdemir sich mehrfach in vorderster Reihe und konnte damit Sympathien zurückgewinnen.
Den Grünen tritt Özdemir 1981 bei. 1984 wird er deutscher Staatsbürger.
Von 2004 bin 2008 sitzt Özdemir für die Grünen im Europaparlament. Er ist verheiratet und hat eine Tochter.
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