Parteitag in Berlin Die neue FDP ist nicht ganz neu

Berlin · Nach zwei Wahlerfolgen steigen die Hoffnungen der FDP, die Rückkehr im Bund zu schaffen. Das prägt ihren Parteitag, der heute startet. Parteichef Lindner hat gute Chancen auf eine Wiederwahl und fordert von der Basis mehrere Millionen Euro.

Christian Lindners neue FDP im Jahr 2015
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Christian Lindners neue FDP

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Foto: dpa, Jan-Philipp Strobel

Was Fußballfans als Pokalschlachtruf lieben ("Berlin, Berlin, wir fahren nach Berlin") war vergangene Woche in einem Lokal mitten im Regierungsviertel lautstark zu spüren: Dutzende ehemaliger FDP-Abgeordneter trafen sich, um Stimmung und Lage zu sondieren. Das klang nicht nach Ehemaligentreff. Viele, die 2013 Schreibtisch und Job verloren hatten, hoffen nun darauf, bei einem Wiedereinzug der FDP in den Bundestag dabei zu sein. Denn die neue FDP ist nicht ganz neu.

Das fängt schon beim Boss an: Christian Lindner wird auch immer wieder selbstkritisch, wenn er die Fehler der abgestürzten Partei betrachtet. Schließlich gehörte er als Generalsekretär zum Führungsteam — schaffte nach Zweifeln an Philipp Röslers Kurs jedoch rechtzeitig den Absprung.

Wenn Lindner am Freitag den 66. Parteitag in Berlin eröffnet, wird es nach zwei den beiden Wahlerfolgen in Hamburg und in Bremen sowie kletternden Umfragezahlen im Bund nicht mehr nur um außerparlamentarische Perspektiven einer erneuerten Partei gehen, sondern um erste Anzeichen, wer mit Lindner dabei sein könnte, wenn es 2017 klappt.

Bei genauerem Hinsehen ist die Bremer Spitzenkandidatin Lencke Steiner die einzige, die wirklich vollkommen neu ist. Alle anderen haben teilweise jahrzehntelange Erfahrungen. Dass es wieder um etwas geht, lässt sich auch am wiederentstehenden Gerangel um Spitzenplätze ersehen. So soll zwar der frei werdende Platz als Parteivize nach dem Ausscheiden von Uwe Barth wieder von einem Ost-Liberalen besetzt werden. Doch auch die Wahlgewinnerin von Hamburg, Katja Suding, will dafür antreten.

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