Modellauto-Affäre Ehemalige Geschäftspartner widersprechen Haderthauer

München · In der Modellauto-Affäre widersprechen zwei frühere Geschäftspartner der bayerischen Staatskanzleichefin Christine Haderthauer. Sie wiesen Haderthauers Darstellung zurück, die Beteiligung an der Firma Sapor Modelltechnik sei ein von Idealismus getragenes Engagement gewesen.

 Frühere Geschäftspartner weisen Christine Haderthauers Darstellung in der Modellauto-Affäre zurück.

Frühere Geschäftspartner weisen Christine Haderthauers Darstellung in der Modellauto-Affäre zurück.

Foto: dpa, shp cul nar

Stattdessen habe das Geschäftsinteresse im Vordergrund gestanden, sagten Roger Ponton und Friedrich Sager im Bayerischen Fernsehen. "Es ging nur darum, möglichst schnell die Fahrzeuge fertigzustellen und sie zu verkaufen, dass die Investitionen wieder zurückkommen und dass Geld verdient wird", sagte Sager dem Sender.

Die Staatskanzleichefin hatte das Projekt am Dienstag als "von Idealismus getragenes Engagement finanzieller Art" verteidigt. Sie war Anfang der 1990er Jahre als Gesellschafterin in die Firma eingestiegen, für die psychisch kranke Straftäter in Krankenhäusern Modellautos bauten. Hauptkonstrukteur war ein dreifacher Mörder, den Haderthauers Ehemann als Arzt im Maßregelvollzug kennengelernt hatte.

Der Sender zitierte darüber hinaus aus einem Brief der heutigen Staatskanzleichefin an den früheren Geschäftspartner Sager aus dem Jahr 1994: "Wie Ihnen ja auch bekannt ist, hatten wir bei Gründung der Firma einen wesentlich schnelleren Erfolg vor Augen."

Die Staatsanwaltschaft München II ermittelt wegen Betrugsverdachts gegen Haderthauer und ihren Mann Hubert. Grundlage der Ermittlungen ist eine Anzeige Pontons, der 2011 von dem Ehepaar 20 000 Euro Abfindung für seinen Anteil erhalten hatte. Ponton glaubt, dass sein Anteil das Doppelte bis Dreifache wert war.

(dpa)
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