Über 2018 hinaus CSU-Chef Seehofer will weitermachen

München · Nun ist es offiziell: Der bayerische Ministerpräsident und CSU-Vorsitzende Horst Seehofer will doch über 2018 hinaus im Amt bleiben. FDP-Chef Christian Lindner kritisierte die Entscheidung.

 Parteichef Horst Seehofer bei der Winterklausur der CSU im bayerischen Seeon im Januar.

Parteichef Horst Seehofer bei der Winterklausur der CSU im bayerischen Seeon im Januar.

Foto: dpa, tha

In einer Sitzung des Parteivorstands am Montag in München erklärte der 67-Jährige, wieder für beide Ämter zu kandidieren. Das war aus Vorstandskreisen zu verlauten. Die Vorstandsmitglieder reagierten mit kurzem Applaus auf Seehofers Ankündigung.

Einem kleinen Kreis von Parteifreunden hatte er dies bereits am Wochenende angekündigt. Nach den CSU-Gremiensitzungen will Seehofer am frühen Nachmittag eine Pressekonferenz geben. Intern war die neuerliche Kandidatur Seehofers seit längerem erwartet worden.

CSU-Spitzenkandidat für die Bundestagswahl im Herbst soll der bayerische Innenminister Joachim Herrmann werden. Die CSU hätte den 60-Jährigen bei einem Wahlerfolg gerne als neuen Bundesinnenminister. Auf Listenplatz zwei folgt Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt.

Seehofer ist seit Oktober 2008 CSU-Vorsitzender und bayerischer Ministerpräsident. Der nächste Parteitag, auf dem die gesamte Parteiführung neu gewählt wird, ist für Herbst geplant. Bei der Landtagswahl im Herbst 2018 will sich Seehofer dann um eine dritte Amtszeit als Ministerpräsident bewerben. Vor der Landtagswahl 2013 und auch später hatte er noch angekündigt, 2018 definitiv aufhören zu wollen.

In einer ersten Reaktion wertete FDP-Parteichef Christian Lindner die Entscheidung Seehofers als Schwächung der Union. "Der Zick-Zack-Kurs von Horst Seehofer wird die CSU in Bayern schwächen. Ich sehe nicht, dass so die absolute Mehrheit gehalten wird", sagte Lindner unserer Redaktion. "Für die Union insgesamt bestätigt sich, dass ihr eine Erneuerung sehr schwer fällt. Nicht nur in politischen Sachfragen, sondern auch personell."

(kess/AFP/dpa)
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