Wilfried Scharnagl für unabhängigen Freistaat CSU-Urgestein fordert die Abspaltung Bayerns

München · Wilfried Scharnagl, langjähriger Intimus von Franz-Josef Strauß, hat in einem Gastbeitrag einen unabhängigen bayrischen Staat gefordert. Der 83-Jährige sieht die Euro-Krise als Startpunkt auf dem Weg zu einer Abspaltung des Freistaates.

Europas Krisenherde im Überblick
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In einem Gastbeitrag beim Nachrichtenmagazin "Focus" schreibt Scharnagel: "Es ist Zeit für das große bayerische Aufbegehren." Während Parteifreunde wie Horst Seehofer immer wieder auf die finanziellen Schäden durch die Euro-Krise hingewiesen haben, sieht Scharnagl auch die Demokratie in Bayern gefährdet.

"Die Bayern müssen das Recht der demokratischen Entscheidung über ihr Land behalten und dort, wo es verloren gegangen ist, wiedergewinnen." Dabei sieht der frühere Verleger nicht nur die Entwicklungen auf europäischer Ebene kritisch, sondern auch die Regierungsarbeit in Berlin.

Im Gastbeitrag, den er anlässlich seiner Buchvorstellung Ende August verfasst hat, liefert Wilfired Scharnagl auch konkrete Vorschläge dazu, welche Rolle ein eigenständiges Bayern innerhalb Europas einnehmen könnte.

Mit Blick auf Griechenland schreibt er: "Wenn das in seiner Einwohnerzahl Bayern am nächsten liegende Griechenland 22 Abgeordnete ins Europäische Parlament entsendet, warum sollte dem Freistaat nicht die gleiche Zahl von Volksvertretern in Europa zustehen."

Scharnagls Gastbeitrag im Focus stellt den Rahmen dar, in dem auch die Aussagen der CSU-Spitze zu sehen sind. Alexander Dobrindt, Horst Seehofer und Markus Söder hatten im Zusammenhang der Haushaltskrisen in den südlichen Euro-Ländern von faulen "Dolce-Vita-Ländern" gesprochen.

(ac)
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