Wahl zur Generalsekretärin Dämpfer für Andrea Nahles

Dresden (RPO). Andrea Nahles hat bei ihrer Wahl zur SPD-Generalsekretärin einen Dämpfer einstecken müssen. Die 39-Jährige erhielt am Freitagabend auf dem Parteitag in Dresden nur 69,6 Prozent der Stimmen.

Die Karriere der Andrea Nahles
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Bei der Wahl der vier stellvertretenden Parteivorsitzenden erzielte die nordrhein-westfälische Landeschefin Hannelore Kraft mit 90,2 Prozent das beste Ergebnis. Berlins Regierender Bürgermeister Klaus Wowereit erreichte mit 89,6 Prozent das zweitbeste Resultat, die Schweriner Sozialministerin Manuela Schwesig kam auf 87,8 Prozent. Das schlechteste Ergebnis der Stellvertreter erhielt der frühere Arbeitsminister Olaf Scholz mit 85,7 Prozent. Der Europaparlamentarier Martin Schulz rückt als EU-Beauftragter in die Parteispitze auf. Der Posten wurde neu geschaffen. Schulz wurde mit 83,6 Prozent gewählt.

Nahles sagte in ihrer Bewerbungsrede auf dem Parteitag: "Hier und heute fangen wir neu an." Wenn die SPD aber zu ihrer "alten Stärke" finden wolle, "dann dürfen wir nicht so bleiben wie wir sind". Es dürfe nicht nur die "Fassade" neu angestrichen werden. "Wir müssen Leidenschaft reinbringen." Das unterscheide die SPD von Union und FDP: Es gehe um die Werte "Freiheit, Gerechtigkeit und Solidarität". Mit Blick auf die neue Führung mit Parteichef Sigmar Gabriel versicherte sie den Delegierten: "Leidenschaft, das bekommt ihr im Doppelpack."

Gabriel war zuvor mit 94,2 Prozent der Stimmen gewählt worden. Damit erzielte der 50-jährige Niedersachse auch im Vergleich zu früheren Vorsitzendenwahlen und angesichts der desaströsen Lage der SPD ein gutes Ergebnis. Die Vorgänger waren oft mit einem Ergebnis um die 95 Prozent gewählt worden. Zuletzt hatte der bisherige Parteichef Franz Müntefering, der infolge der Wahlniederlage nicht mehr angetreten war, im Oktober 2008 nur rund 85 Prozent Zustimmung erhalten.

(AFP/tim)
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