Kommentar zur Bundespräsidenten-Affäre Das Dauerthema Wulff

Düsseldorf · Die Serie von Vorwürfen gegen Bundespräsident Christian Wulff will einfach nicht abreißen. Am Mittwoch waren es Details aus dem Urlaub mit dem Versicherungsmanager Baumgartl und ein neuer Fall, in dem es um Privatbesuche und Subventionsgewährung ging. Auch das wird allein für einen Rücktritt nicht ausreichen, beschädigt aber den Ruf des Bundespräsidenten weiter, wenn es da überhaupt noch etwas zu beschädigen gibt.

Wenn Herr Wulff den Zeigefinger hebt
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Wenn Herr Wulff den Zeigefinger hebt

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Foto: dapd, Johannes Eisele

Inzwischen rücken nicht nur Außenseiter in den eigenen Reihen, sondern auch Politiker der Führungsmannschaft um Kanzlerin Merkel vom Bundespräsidenten ab. Einer von ihnen ist der Fraktionsgeschäftsführer der Union, Peter Altmaier. Der Merkel-Vertraute hat bislang Wulff vorbehaltlos unterstützt. Es wird einsam um den Bundespräsidenten, selbst wenn die Kanzlerin ihre Wertschätzung für die Person Wulff weiterhin aufrechterhält.

Ändern kann der Gescholtene an dieser Situation wenig. Er hat sich fürs Aussitzen entschieden und wird jetzt warten — und hoffen, dass sich die Stimmung im Wahlvolk gegen seine Ankläger wendet. Dem Amt nützt er damit nicht. Die Chance, reinen Tisch zu machen, hat er mit seiner von Taktik bestimmten Verteidigung vertan.

(RP/felt)
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