Hintergrund Der Andenpakt der CDU
Kanzlerin Angela Merkel behauptete sich bisher gegen den Andenpakt - einen lange Zeit geheimen Zusammenschluss mehrerer Politiker der CDU. Nach einigen Jahren Funkstille formiert sich das Bündnis neu. Sein Ziel und Zweck: interne Absprachen zu treffen und niemals gegeneinander anzutreten. Das Vorhaben, Merkel zu verhindern, scheiterte kläglich.
Seinen legendären Ruf verdankt der Bund prominenten und einst mächtigen Mitgliedern. Zum Beispiel der ehemalige hessische Ministerpräsident Roland Koch. Weil er an Merkel nicht vorbeikam, wechselte er gefrustet in die Wirtschaft.
Ähnlich erging es dem CDU-Finanzexperten und ehemaligen Fraktionschef Friedrich Merz.
Der ehemalige Verkehrsminister Matthias Wissmann steuert inzwischen den Verband der Autoindustrie.
Franz Josef Jung trat vom Ministeramt zurück in die zweite Reihe. Die Kundus-Affäre.
Andere scheiterten mehr an sich selbst. Etwa Christoph Böhr, der in Rheinland Pfalz gegen Kurt "König" Beck (SPD) keinen Blumentopf gewinnen konnte.
Friedbert Pflüger trat an, um Berlin zu erobern - und scheiterte grandios.
Doch noch immer sind Mitglieder des Andenpakts in politisch bedeutenden Ämtern vertreten. Roland Koch etwa beerbte Volker Bouffier in Hessen.
Peter Müller, früherer Ministerpräsident des Saarlands, wird Bundesverfassungsrichter.
Und last but not least besetzt mit Christian Wulff ein Anden-Mitglied inzwischen das höchste Amt des Staates. Im immerwährenden parteiinternen Gerangel ist er in dieser Position allerdings außen vor.