SPD-Parteitag in Hannover Der Kandidat dankt Schmidt per Handschlag

Berlin · Erstmals seit 1998 waren wieder zwei ehemalige Bundeskanzler Gast bei einem Parteitag der SPD. Der in Hannover zum Kanzlerkandidat gekürte Peer Steinbrück lobte sowohl Gerhard Schröder als auch Helmut Schmidt. Dem 93-Jährigen Urgestein gestattete er mit humorigem Beiklang das Rauchen.

 Die Altkanzler Helmut Schmidt und Gerhard Schröder zeigten sich beim Parteitag in Hannover demonstrativ in der ersten Reihe.

Die Altkanzler Helmut Schmidt und Gerhard Schröder zeigten sich beim Parteitag in Hannover demonstrativ in der ersten Reihe.

Foto: dpa, Michael Kappeler

In der ersten Reihe in Hannover saß in Hannover Altkanzler Helmut Schmidt neben seiner neuen Lebensgefährtin Ruth Loah. Der 93-jährige Schmidt hatte Kopfhörer auf, die sein geschwächtes Hörvermögen verstärken und rauchte in der Messehalle. In seiner Rede lobte Peer Steinbrück die politische Geradlinigkeit und die europapolitischen Erfolge des Altkanzlers.

 Helmut Schmidt ließ sich das Angebot, beim SPD-Parteitag eine Zigarette zu rauchen, nicht entgehen.

Helmut Schmidt ließ sich das Angebot, beim SPD-Parteitag eine Zigarette zu rauchen, nicht entgehen.

Foto: dpa, Jochen Lübke

Er endete mit dem Satz: "Und deshalb darf er im deutschen Fernsehen auch rauchen." Daraufhin fingerte Schmidt vor laufenden Kameras demonstrativ seine Zigaretten aus dem Jackett und zündete sich unter dem Gejohle des Saals eine an.

 Zunächst unbemerkt rollten Aktivisten von Greenpeace ein Transparent aus.

Zunächst unbemerkt rollten Aktivisten von Greenpeace ein Transparent aus.

Foto: dapd, David Hecker

Steinbrück fügte lächelnd hinzu, es handele sich ja bekanntlich um Gesundheits-Zigaretten, nämlich Menthol-Zigaretten. Steinbrück selbst bezeichnete sich als gelegentlichen "Genussraucher". Nach der Rede ging Steinbrück zu Schmidt und bedankte sich per Handschlag für die Unterstützung. Der Altkanzler sei ein politisches Vorbild, betonte Steinbrück.

Zwei Plätze weiter verfolgte der frühere Bundeskanzler Gerhard Schröder die Rede Steinbrücks. Der Kanzlerkandidat hatte Schröder in seiner Rede mehrfach für die gesellschaftliche Reformpolitik zwischen 1998 und 2005 gelobt und auch die innerparteilich umstrittenen Reformen der Agenda 2010 gewürdigt.

Steinbrück tauschte sich nach seiner Rede lange mit dem Altkanzler aus. Schröders Ehefrau Doris Schröder-Köpf saß in den Reihen der niedersächsischen Delegierten. Die Kanzlergattin tritt bei der Landtagswahl für die SPD an.

(brö)
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