Hamburg Die AfD hat etwas gegen schwule Ampelmännchen

Hamburg · In Wien gibt es sie schon, in München sollen sie zum Christopher Street Day angebracht werden: schwule Ampelmännchen und lesbische Ampelfrauen. Die Hamburger AfD will so etwas in der Hansestadt aber verhindern – und begründet dies unter anderem mit Muslimen und Rollstuhlfahrern.

 So sehen die Ampelmännchen aus.

So sehen die Ampelmännchen aus.

Foto: dpa, jst kde sja

In Wien gibt es sie schon, in München sollen sie zum Christopher Street Day angebracht werden: schwule Ampelmännchen und lesbische Ampelfrauen. Die Hamburger AfD will so etwas in der Hansestadt aber verhindern — und begründet dies unter anderem mit Muslimen und Rollstuhlfahrern.

Wie die Zeitung "Die Welt" schreibt, hat die AfD-Fraktion in Hamburg einen Antrag in die Bürgerschaft eingebracht, mit der sie den Senat auffordert, alle Pläne für die Einführung von schwulen Ampelmännchen und lesbischen Ampelfrauen zu stoppen beziehungsweise gar nicht erst zu beginnen. Hintergrund war ein Posting der Gleichstellungsbeauftragten Katharina Fegebank (Grüne) von Ende Mai auf Facebook.

Gestern war der Geburtstag des Schwulenrechtlers Harvey Milk, der einst sein Leben im Kampf um gleiche Rechte verlor....

Demnach hat auch Fegebank die Idee, diese Männchen zum Christopher Street Day an ausgewählten Ampeln anzubringen. Die AfD lehnt das ab — und begründet dies ausführlich in dem Antrag. "Hamburg hat wichtigere Probleme als die Übernahme dieses Wiener Projekts", zitiert die "Welt" daraus. Der Straßenverkehr dürfe "kein Spielfeld für Gender-Ideologien" sein.

So argumentiert die AfD, dass eine Vielzahl anderer Gruppierungen — wie etwa Rollstuhlfahrer — dann auch eine Recht auf Gleichbehandlung einfordern könnten. Und muslimische Mitbürger, so heiße es in dem Antrag, könnten sich beleidigt fühlen oder ebenfalls eigene Motive fordern. Zudem bestünde die Gefahr der Ablenkung, "wenn durch Bilder Assoziationsketten geschaffen werden".

Hamburg ist aber bei Weitem nicht das einzige Beispiel dafür, dass die AfD die Ampeln ablehnt. So hatte die AfD Berlin auf ähnliche Überlegungen in der Bundeshauptstadt mit folgendem Tweet reagiert.

In dem angehangenen Papier heißt es denn, die Linken und Grünen von Berlin sollten sich lieber um Sachpolitik kümmern und nicht "unsinnige ideologische Projekte" fördern. Auch von "ideologischen Hirngespinsten ist dabei die Rede.

(das)
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