5 Jahre Die Bundeswehr wird weiblich

Düsseldorf (rpo). Frauen an der Waffe – das war in Deutschland eigentlich undenkbar. Zumindest bis vor fünf Jahren war die Bundeswehr eine männliche Domäne. Doch dann zogen am 2. Januar 2001 gleich 244 Frauen auf einmal in die Kasernen ein, begleitet von einem riesigen Medienrummel. Das undenkbare war denkbar geworden, seitdem stehen Frauen alle Laufbahnen in der Armee offen, auch der Dienst an der Waffe.

Bundeswehr: Helfer, Vermittler, Krieger?
14 Bilder

Bundeswehr: Helfer, Vermittler, Krieger?

14 Bilder
Foto: Streitkräfteamt Bonn

Düsseldorf (rpo). Frauen an der Waffe — das war in Deutschland eigentlich undenkbar. Zumindest bis vor fünf Jahren war die Bundeswehr eine männliche Domäne. Doch dann zogen am 2. Januar 2001 gleich 244 Frauen auf einmal in die Kasernen ein, begleitet von einem riesigen Medienrummel. Das undenkbare war denkbar geworden, seitdem stehen Frauen alle Laufbahnen in der Armee offen, auch der Dienst an der Waffe.

Eine Entscheidung des Europäischen Gerichtshofes am 11. Januar 2000 verpflichtete den deutschen Gesetzgeber, auch die Kampfeinheiten der Bundeswehr für Frauen zu öffnen. Bisher war es Frauen nur im Sanitäts- oder Musikdienst oder als zivile Mitarbeiterin möglich, bei der Bundeswehr zu arbeiten. Von da an war der Soldatenjob keine reine Männersache mehr. Soldatinnen gehören nun zum Alltag und marschieren mit ihren männlichen Kollegen Seite an Seite — auch in der Grundausbildung.

Die junge Frau, die vor den Europäischen Gerichtshof gezogen war und dort für den gleichberechtigten Einsatz in der Armee gestritten hatte, ist dann allerdings nicht in eine Kaserne eingezogen, sie hat es sich anders überlegt. Doch sie hat die Bundeswehr verändert: Wie im wahren Leben arbeiten nun Männlein und Weiblein gemeinsam für die Verteidigung des Landes.

Die anfänglichen Probleme haben sich nach und nach gelegt. Die getrennte Unterbringung und die getrennte Sanitärbereiche waren schnell organisiert. Allerdings mussten sich auch einige Gepflogenheiten ändern — die Stubentür einer Soldatin kann man als Vorgesetzter nicht so einfach aufreißen.

Begriffe wurden angepasst, wenn eine Soldatin Hauptmann wird, lautet die Bezeichnung nicht etwa "Hauptfrau" sondern "Hauptmann (w)". Und in der Grundausbildung werden keine Ausnahmen gemacht, die Anforderungen an Soldatinnen und Soldaten sind gleich. Auch die Frauen müssen Waffe, Stahlhelm und zehn Kilo Gepäck beim Gepäckmarsch mitschleppen.

Der Prozentsatz ist natürlich noch gering, gerade mal sechs Prozent der Berufs- und Zeitsoldaten sind Frauen, insgesamt etwa 11.400 Soldatinnen leisten ihren Dienst bei der Bundeswehr. Davon sind etwa 7.400 beim Heer, 2.390 bei der Luftwaffe und 1.600 bei der Marine.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort