Fotos Die Pressekonferenz der vier SPD-Abweichler
Die vier hessischen SPD-Abgeordneten Silke Tesch, Jürgen Walter, Carmen Everts und Dagmar Metzger (v. l.) haben ihre Ablehnung zur Wahl Andrea Ypsilantis auf einer Pressekonferenz in Wiesbaden begründet.
Der Medienrummel war riesig, die Fotografen belagerten das Quartett vor der Erklärung nahezu.
Besonders Jürgen Walter musste sich auf dem Weg zu den Mikrofonen Kritik gefallen lassen. Ein Banner mit der Aufschrift "Mein Gott Walter: Lügner, Verräter, Spalter" wurde hochgehalten.
"Ich kann diesen Weg meiner Partei in Hessen nicht mitgehen", sagte der Partei-Vize anschließend. Die letzten Tage seien die mit Abstand schwierigsten seines bisherigen politischen Lebens gewesen.
Everts (r.) erklärte, es sei eine "äußerst schwierige Entscheidung gewesen" und sie sei "sich der Konsequenzen bewusst." Doch könne sie dem geplanten Linksbündnis nicht zustimmen, weil die Linke eine "in Teilen linksextreme Partei" sei.
Tesch (2. v.r.) sagte, sie müsse ihre "Überzeugung und Glaubwürdigkeit behalten". Ein Nein bei einer geheimen Abstimmung sei für sie nicht in Frage gekommen: "Ich bin niemand, der jemanden ins offene Messer laufen lässt."
Dagmar Metzger (l.) zeigte sich "froh" über die Entscheidung ihrer Fraktionskollegen. Sie fühle sich in ihrer Ablehnung des Bündnisses bestätigt.
Metzger hatte als einzige der 57 Parlamentarier von SPD, Grünen und Linkspartei von Anfang an erklärt, sie wolle Ypsilanti ihre Stimme verweigern, weil sie die geplante Bildung einer rot-grünen Minderheitsregierung mit Hilfe der Linken ablehnt. Walter hatte auf dem SPD-Landesparteitag in Fulda am Samstag bekanntgegeben, dass er den ausgehandelten Koalitionsvertrag von SPD und Grünen ablehnt.