36 Bundestagsabgeordnete vertreten unsere Region in Berlin. Unsere Redaktion stellt das rheinische Machtpotential vor.

Gesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU, 52, Rechtsanwalt aus Neuss)

Als Bundesgesundheitsminister sieht er sich vor "dramatischen Veränderungen" durch den demografischen Wandel der Gesellschaft. Vor diesem Hintergrund hat er sich vorgenommen, "ein Spitzengesundheitswesen in eine gute Zukunft zu führen" – und zwar unabhängig davon, wie viel die Menschen verdienen und ob sie in der Stadt oder auf dem Land leben.

Umweltministerin Barbara Hendricks (SPD, 61, Ministerialrätin a. D. aus Kleve)

Sie ist Bundesministerin für Umwelt und Bau. "Ich will zeigen, dass Klimaschutz und Stadtentwicklung zusammengehören", betont Hendricks. Denn was gut sei fürs Klima, könne auch unsere Städte lebenswerter machen. Zudem will die Ministerin mit ihren Mitarbeitern der Welt beweisen, "dass beides geht: engagierter Klimaschutz und eine starke Industrie".

Ex-Kanzlerkandidat Peer Steinbrück (SPD, 67, Dipl.-Volkswirt, Mettmann I)

Im Falle eines Wahlerfolges wäre die Außenpolitik für einen Kanzler Peer Steinbrück ein Feld von herausragender Bedeutung gewesen. Als einfacher Abgeordneter greift er dies ebenfalls auf: Er arbeitet fortan im Auswärtigen Ausschuss des Deutschen Bundestages. Europa sei für ihn stets ein wichtiges Thema gewesen und werde es auch in Zukunft bleiben.

Günter Krings (CDU, Parlamentarischer Staatssekretär, 44, Rechtsanwalt, Mönchengladbach)

Er wurde Parlamentarischer Staatssekretär im Innenministerium. Hier liegt ihm die öffentliche Sicherheit besonders am Herzen. Das sei die "entscheidende Voraussetzung dafür, dass sich die Menschen wohl fühlen können". Er legt Wert auf "Langfristverantwortung" der Politik: Entscheidungen dürften nicht zu Lasten der Kinder und Enkel gehen.

Wolfgang Bosbach (CDU, Vorsitzender Innenausschuss, 61, Rechtsanwalt, Rheinisch-Bergischer Kreis)

Er ist wieder Vorsitzender des Innenausschusses. Dort spielen für ihn vor dem Hintergrund der NSA-Spähaffäre die Themen Datenschutz und Datensicherheit eine besondere Rolle. Ganz oben auf seiner Agenda stehen auch Migration und Integration, das neue Staatsangehörigkeitsrecht und die Bedrohung durch den internationalen Terrorismus.

Siegmund Ehrmann ( SPD, Vorsitzender des Kulturausschusses, 61, Städtischer Verwaltungsdirektor a. D., Krefeld/Wesel)

Als Vorsitzender des Ausschusses für Kultur und Medien sieht er einen Schwerpunkt darin, zunächst die Künstlersozialkasse zu stabilisieren. Daneben will er die Digitalisierung des kulturellen Erbes voranbringen. Am Herzen liegen ihm Reformvorschläge für die Kultur- und Kreativwirtschaft. Zudem geht es ihm um die Kooperation bei der Kulturförderung.

Kerstin Griese (SPD, Vorsitzende des Arbeitsausschusses, 47, Historikerin, Mettmann II)

Sie übernimmt den Vorsitz im Ausschuss für Arbeit und Soziales. Dort will sie sich engagieren für eine "vorsorgende Sozialpolitik, die alle Generationen im Blick hat". Das reiche vom Einsatz gegen Kinderarmut bis hin zur Politik für eine Rente, die den Lebensstandard sichert. Zügige Verbesserungen will sie etwa bei
Mütterrente und Rente mit 63.

Bärbel Höhn (Grüne, Vorsitzende Umweltausschuss, 61, Dipl. Mathematikerin, Oberhausen/Wesel III)

Sie will als Vorsitzende des Ausschusses für Umwelt und Bau in ihrer Arbeit insbesondere die Energiewende in den Blick nehmen. Dieses Großvorhaben werde schließlich mit dem Ziel auf den Weg gebracht, den menschengemachten Klimawandel aufzuhalten. "Mit einer steigenden Stromproduktion aus Braunkohle wird das aber
nicht funktionieren", betont Höhn.

Sabine Weiss (CDU, stellvertretetende Fraktionsvorsitzende, 55, Juristin, Wesel I)

Sie ist zur stellvertretenden Vorsitzenden der CDU/CSU-Bundestagsfraktion gewählt worden und verantwortet in diesem Amt sowohl die nationalen Themenbereiche für Arbeit und Soziales als auch die weltweiten für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung. Zudem bleibt sie im Petitionsausschuss direkt mit den Problemen der Bürger verbunden.

Karl Lauterbach (SPD, stellvertretender Fraktionsvorsitzender, 50, Universitätsprofessor), Leverkusen

Als stellvertretender Vorsitzender der SPD-Bundestagsfraktion trägt er nun für das weite Feld der Gesundheitspolitik eine besondere Verantwortung. Auch die Arbeit des Petitionsausschusses gehört zu seinen Zuständigkeiten. Ganz oben auf seiner fachlichen Agenda stehen umfassende Reformen der Pflegeversicherung und des Krankenhausangebots.

Sahra Wagenknecht (Linke, stellvertretende Fraktionsvorsitzende, 44, Autorin, Düsseldorf II)

Als Erste Vizechefin der Linksfraktion bilden die Wirtschafts- und Finanzpolitik sowie die soziale Frage ihre Schwerpunkte. Sie will sowohl die Interessen ihres Wahlkreises und Nordrhein-Westfalens vertreten als auch Generalistin sein und sich deshalb um den Syrien-Konflikt, die Geheimdienst-Überwachung und die Bildungspolitik
kümmern.

Bärbel Bas (SPD, Parlamentarische Geschäftsführerin, 45, Personalmanag.-Ökonomin, Duisburg I)

Sie ist als Parlamentarische Geschäftsführerin der SPD-Fraktion eine "Managerin des Parlaments" geworden. Besonders betreut sie hier die Bereiche Personal, Liegenschaften und Sicherheit. Sie will ihren Teil zum Erfolg der SPD-Fraktion beitragen und deshalb "den politischen Rahmen des Koalitionsvertrages mit sozialdemokratischen Inhalten füllen".

Thomas Jarzombek (CDU 40, Unternehmer, Düsseldorf I)

Im Verkehrsausschuss gehören der Lärmschutz und etliche regionale Projekte zu seinen Kernanliegen.

Sylvia Pantel (CDU, 53, Hausfrau, Düsseldorf II)

Sie will im Familienausschuss unter anderem das Betreuungsgeld an inhaltliche Bedingungen koppeln.

Andreas Rimkus (SPD, 51, Elektromeister, Düsseldorf II)

Im Verkehrsausschuss geht es ihm unter anderem um regionale Zuganbindung und Binnenschifffahrt.

Thomas Mahlberg (CDU, 48, Kaufmännischer Angestellter, Duisburg I)

Im Landwirtschafts- und im Sozialausschuss will er sich besonders um das Thema Zuwanderung kümmern.

Mahmut Özdemir (SPD, 26, Rechtsreferendar, Duisburg II)

Der jüngste Abgeordnete hat es in sein Wunsch-Gremium, den themenreichen Innenausschuss, geschafft.

Wilfried Oellers (CDU, 38, Rechtsanwalt, Heinsberg)

Im Arbeits- und Sozialausschuss gehören unter anderem Werkverträge und Zeitarbeit zu seinen Themen.

Norbert Spinrath (SPD, 56, Polizeibeamter, Heinsberg)

Im Europa-Ausschuss knüpft er an frühere EU-Erfahrungen an. Ein Thema: Grenzüberschreitende Sicherheit.

Ansgar Heveling (CDU, 41, Referent Finanzministerium
NRW, Krefeld I/Neuss)

In den Ausschüssen Recht, Kultur und Geschäftsordnung sind seine Themen Opferschutz und Urheberrecht.

Kerstin Radomski (CDU, 39, Studienrätin, Krefeld/Wesel)

Sie will im Haushaltsausschuss im Interesse der nächsten Generation neue Schulden verhindern.

Ulle Schauws (Grüne, 47, Medienwissenschaftlerin, Krefeld/Wesel)

Im Familienausschuss achtet sie auf Chancen für Frauen, im Kulturausschuss auf die Lage der Künstler.

Helmut Nowak (CDU, 72, Kaufmann, Leverkusen)

Im Wirtschaftsausschuss will er verhindern, dass die Energiekosten in den Himmel wachsen.

Peter Beyer (CDU, 43, Rechtsanwalt, Mettmann II)

Im Auswärtigen Ausschuss steigt er noch viel tiefer in die transatlantischen Beziehungen ein.

Gülistan Yüksel (SPD, 51, Pharmazeutischkaufmännische Assistentin, Mönchengladbach)

Im Familienausschuss nimmt sie sich generationenübergreifend der Themen Toleranz und Gleichstellung an.

Klaus-Peter Flosbach (CDU, 62, Dipl. Kaufmann, Oberbergischer Kreis)

Im Haushaltsausschuss gehören die Bankenaufsicht, der Euro und der Währungsfonds zu seinen Themen.

Michaela Engelmeier-Heite (SPD, 53, Erzieherin, Oberbergischer Kreis)

Die Sportlerin kann in ihrem Wunschausschuss für Sport arbeiten und kümmert sich um Entwicklungshilfe.

Dirk Vöpel (SPD, 42, Geschäftsführer, Oberhausen/Wesel III)

Er schaffte es auf Anhieb in zwei "Verfassungsausschüsse": In die für Verteidigung und Europa.

Marie-Luise Dött (CDU, 60, Unternehmerin, Oberhausen/Wesel
III)

Als Arbeitsgruppenchefin für den Umweltausschuss kann sie die Inhalte entscheidend mitbestimmen.

Niema Movassat (Linke, 29, Diplom-Jurist, Oberhausen/Wesel
III)

Im Entwicklungsausschuss ist die "krasse soziale Schere" zwischen Nord und Süd sein großes Thema.

Jürgen Hardt (CDU, 50, leit. Angestellter, Solingen-Remscheid-
Wuppertal)

Im Verteidigungsausschuss will er die Unsicherheit der Truppe über die Bundeswehrreform beenden.

Uwe Schummer (CDU, 56, Groß- und Außenhandelskaufmann, Viersen)

Bei Bildung und Arbeit geht es für ihn um "Themen, die die
Menschen sehr konkret betreffen".

Udo Schiefner (SPD, 54, technischer Angestellter Qualitätssicherung,
Viersen)

Im Verkehrsausschuss verfolgt er Projekte der Region, im Petitionsausschuss ist er Anwalt vieler Bürger.

Hans-Ulrich Krüger (SPD, 61, Staatssekretär, NRW-Innenministerium, Wesel I)

Er zieht ebenfalls in den wichtigen Haushaltsausschuss ein, wo über alle Ausgaben entschieden wird.