Standort soll bis 2031 gefunden sein Die Suche nach einem Atom-Endlager beginnt von vorn

Berlin · Nur wenige Jahre vor dem Abschalten des letzten Atomkraftwerks in Deutschland beginnt die Suche nach einem Endlager für den hochradioaktiven Müll aufs Neue. Eine Endlager-Kommission aus Experten und Vertretern gesellschaftlicher Gruppen nahm am Donnerstag in Berlin ihre Arbeit auf.

 Geleitet wird das Gremium von den beiden früheren Staatssekretären im Bundesumweltministerium, Ursula Heinen-Esser (CDU) und Michael Müller (SPD)

Geleitet wird das Gremium von den beiden früheren Staatssekretären im Bundesumweltministerium, Ursula Heinen-Esser (CDU) und Michael Müller (SPD)

Foto: dpa, cul

Sie soll bis 2016 Kriterien empfehlen, nach denen hochradioaktiver Müll auf Dauer sicher aufbewahrt werden kann. Bis 2031 sollen auf dieser Basis Bund und Länder einen Standort auswählen. Dort soll bis 2050 ein Endlager errichtet werden. Bei der Standort-Entscheidung gibt es keine Vorgaben. Dies gilt auch für den Salzstock in Gorleben, der seit mehr als drei Jahrzehnten als Endlager ins Auge gefasst wird und für dessen Eignungsprüfung schon mehr als eine Milliarde Euro ausgegeben wurden.

Gorleben-Gegner hatten auf einen Ausschluss des Salzstocks gedrängt, was auch die Bildung der Kommission verzögert hatte. Geleitet wird das Gremium von den beiden früheren Staatssekretären im Bundesumweltministerium, Ursula Heinen-Esser (CDU) und Michael Müller (SPD). "Es ist eine historische Chance, die wir als Kommission hier haben", sagte Heinen-Esser. In der letzten Wahlperiode hatten Bund und Länder ein Standortauswahl-Gesetz beschlossen, das die Einrichtung einer Kommission vorsieht. Vertreter von Umweltorganisationen, Industrie, Gewerkschaften, Kirchen, Politik und Wissenschaft sollen nun Empfehlungen etwa zu geeigneten Gesteins-Schichten geben.

(REU)
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