Studie des Bundesumweltamts Diesel-Nachrüstung bringt angeblich nur wenig

Frankfurt/Main · Die Auto-Hersteller wollen per Software-Update den Schadstoff-Ausstoß von Diesel-Fahrzeugen senken. Umweltministerin Henricks fordert weitergehende Maßnahmen. Aber das würde angeblich wenig bringen und nur viel kosten. Das legt ein Bericht nahe.

 Blick auf die Auspuffrohre eines Diesel-Pkw (Symbolbild).

Blick auf die Auspuffrohre eines Diesel-Pkw (Symbolbild).

Foto: dpa

Eine interne Untersuchung des Umweltbundesamtes habe ergeben, dass nachgerüstete Dieselfahrzeuge die zulässigen Abgasgrenzwerte nicht erfüllten, berichtet die "Frankfurter Allgemeine Zeitung". Demnach würde die Nachrüstung "eines signifikanten Anteils" von Fahrzeugen die Konzentration von Stickstoffdioxid in den Städten kaum verringern.

Dies gelte selbst für den rechnerisch günstigsten Fall, schreibt die Zeitung weiter, dass es den Autoherstellern gelingen sollte, den Ausstoß von Stickoxiden bei älteren Fahrzeugen durch den Einbau einer verbesserten Abgasreinigung um 70 Prozent zu senken. Selbst dann würden die zulässigen Grenzwerte in den nächsten Jahren an einigen Stellen noch überschritten. Zudem würde es demnach die Hersteller 3,7 Milliarden Euro kosten, hinreichend viele Autos nachzurüsten.

In der Debatte um Belastungen durch Dieselautos hatte Bundesumweltministerin Barbara Hendricks (SPD) Nachbesserungen der Motoren-Hardware gefordert. Bei einem Dieselgipfel von Bund, Ländern und der Automobilindustrie Anfang August hatten die Hersteller Software-Updates für mehr als fünf Millionen Dieselautos der Euronormen 5 und 6 zugesagt. Die Ministerin hält dies für unzureichend.

Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) kritisierte die Umweltministerin. Es müsse zunächst abgewartet werden, was die auf dem Dieselgipfel beschlossenen Maßnahmen brächten, sagte Dobrindt der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung". Das werde das Verkehrsministerium tun. "Pauschale Aussagen helfen da nicht viel weiter", sagte der Minister.

(AFP)
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