CDU-Politiker fordert Zuckersteuer "Es rollt ein Diabetes-Tsunami auf uns zu"

Berlin · Der CDU-Gesundheitspolitiker Dietrich Monstadt fordert die Einführung einer Zuckersteuer. "Freiwillige Selbstverpflichtungen funktionieren nicht. Dann bleibt nur gesetzgeberisch einzugreifen."

So viel Zucker steckt in Lebensmitteln
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Foto: Shutterstock/LI CHAOSHU

Das sagte Monstadt dem ZDF-Magazin "Frontal 21". Der CDU-Abgeordnete setzt sich schon länger für eine solche Abgabe ein. Landwirtschaftsminister Christian Schmidt (CSU) lehnt dieses Mittel zur Reduzierung des Zuckerkonsums dagegen ab und setzt auf freiwillige Vereinbarungen.

Monstadt reicht das nicht aus. "Es rollt ein Diabetes-Tsunami auf uns zu", sagte er dem Magazin und verwies auf Schätzungen, wonach bis 2030 ein Viertel aller Deutschen an Diabetes Typ II erkrankt sein könnten. "Ich bin ein Befürworter der Zuckersteuer, um das Bewusstsein für diese Problematik zu schüren", fügte Monstadt hinzu.

Mitte Oktober hatte die Weltgesundheitsorganisation (WHO) Sondersteuern auf zuckrige Getränke gefordert, um Übergewicht weltweit zu bekämpfen. Nach Angaben von Ärzten und Forschern erhöht insbesondere der massenhafte Konsum von zuckerreichen Getränken das Risiko für Fettleibigkeit und Typ-2-Diabetes.

Die WHO empfiehlt seit Langem, dass maximal zehn Prozent der täglichen Kalorienzufuhr aus Zucker bestehen sollte. Inzwischen spricht sie sich dafür aus, die Grenze auf fünf Prozent zu senken. Das würde etwa 25 Gramm Zucker am Tag entsprechen - rund sechs Teelöffeln. In einem durchschnittlichen Softdrink sind etwa zehn Teelöffel Zucker enthalten.

(felt/AFP)
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