Fotos Eklat im Bundestag: Linke von Sitzung ausgeschlossen
"Kunduz 4.9.2009" steht auf einem Plakat. Die Fraktion der Linken wollte mit dieser Aktion auf die Opfer der Bombardierung zweier Tanklaster im September vergangenen Jahres aufmerksam machen.
Geschlossen stand die Fraktion auf und präsentierte Namen der zivilen Opfer des Luftangriffes.
Bundestagspräsident Norbert Lammert (CDU) forderte die Abgeordneten auf, die Aktion zu unterlassen. Als die Linken dem nicht nachkamen, schloss er sie von der Sitzung aus.
Der Grünen-Abgeordnete Christian Ströbele nannte es ein "falsches Zeichen nach Afghanistan und in die Welt", wenn in Deutschland Parlamentarier des Saals verwiesen würden, weil sie den Opfern eines von Deutschland zu verantwortenden Luftangriffs gedacht hätten.
Die Geschäftsordnung des Parlaments duldet keine Demonstrationen im Saal. Damit begründete Norbert Lammert den Ausschluss.
Die Sitze der Linken-Fraktion blieben während der weiteren Debatte leer. An der Abstimmung allerdings durften sie wieder teilnehmen.
Wie viele zivile Opfer bei dem Luftschlag ums Leben kamen, ist bis heute nicht vollständig geklärt.