Energiepolitik Bund verdoppelt Förderung der Energieforschung
Berlin · Die Bundesregierung hat ihre Ausgaben für die Energieforschung in den vergangenen acht Jahren mehr als verdoppelt. Die Investitionen des Bundes in die Erforschung moderner Energietechnologien stieg 2014 auf 819 Millionen Euro, heißt es im neuen Energieforschungsbericht, den das Wirtschaftsministerium am heutigen Mittwoch dem Kabinett vorlegt.
2006 hatte der Bund dafür 399 Millionen Euro ausgegeben. 74 Prozent der Fördermittel flossen dem Bericht zufolge im Jahr 2014 in die zentralen Felder Steigerung der Energieeffizienz und erneuerbare Energien. Der Bund förderte allein 283 Projekte zur Entwicklung von modernen Energiespeichern mit 190 Millionen Euro.
Um die Stromnetze besser auf die Einspeisung hoher Strommengen durch Öko-Energien auszurichten, stellte der Bund 150 Millionen Euro bereit. Auch in die nukleare Sicherheitsforschung steckte er gut 43 Millionen Euro und damit etwa zwei Millionen mehr als im Vorjahr.
Die Regierung unterstütze auch weiterhin die europäische Kernfusionsforschung, so der Bericht. "Angesichts der in den nächsten Jahrzehnten global rasant ansteigenden Energienachfrage und der Notwendigkeit, CO2-Emissionen zu reduzieren, ist es aus Sicht der Bundesregierung erforderlich, alle in Frage kommenden Konzepte für eine zukünftige Energieversorgung zu untersuchen und der Gesellschaft möglichst viele Optionen offen zu halten", heißt es in dem Bericht.
Deutschland beteilige sich daher am Bau des International Thermonuclear Experimental Reactor ITER in Cadarache (Südfrankreich). "Deutschland verfügt im Bereich Kernfusion im internationalen Vergleich über ein herausragendes wissenschaftliches Know-how", so der Bericht. Deutsche Firmen und Forschungseinrichtungen hätten im Zusammenhang mit ITER bis Ende 2014 Aufträge in Höhe von über 400 Millionen Euro eingeworben.