51 Haftbefehle erlassen Erster Prozess nach G20-Krawallen

Hamburg · Nach den Krawallen am Rande des G20-Gipfels in Hamburg hat am Montag der erste Prozess gegen einen mutmaßlichen Gewalttäter begonnen. Der 21-jährige Angeklagte soll zwei Flaschen auf Polizisten geworfen haben.

 Der Angeklagte versteckt sein Gesicht vor den Kameras.

Der Angeklagte versteckt sein Gesicht vor den Kameras.

Foto: dpa, ahe gfh

Ein Berliner Polizist schilderte als Zeuge, wie er am Abend nach der "Welcome to Hell"-Demonstration im Schanzenviertel von zwei Flaschen getroffen wurde. Er habe kurze Zeit einen Schmerz gefühlt. Trotzdem sei er losgelaufen und habe den mutmaßlichen Werfer festgenommen, erklärte der Bereitschaftspolizist. Der Niederländer habe sich dagegen gewehrt, in dem er sich in "Embryonalstellung" gebracht habe.

Im Gerichtssaal wurde der Angeklagte aus den Niederlanden von rund 50 Zuschauern mit kräftigem Applaus begrüßt. Er sitzt seit dem 7. Juli in Untersuchungshaft.

Der Gipfel der wichtigen Industrie- und Schwellenländer am 7. und 8. Juli war von schweren Ausschreitungen mit Hunderten Verletzten überschattet worden. Die Demonstration "Welcome to Hell" vom 6. Juli hatten Sprecher des linksautonomen Zentrums "Rote Flora" angemeldet.

Nach den gewalttätigen Ausschreitungen wurden insgesamt 51 Haftbefehle erlassen. Derzeit befinden sich nach Angaben der Staatsanwaltschaft noch 32 Beschuldigte in Untersuchungshaft. Bereits an diesem Dienstag soll ein weiterer Angeklagter aus Polen vor Gericht kommen.

(beaw/dpa)
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