Liberale sind empört FDP-Abgeordneter wechselt zur AfD

Frankfurt/Main · Der hessische Landtagsabgeordnete Jochen Paulus hat überraschend seinen Austritt aus der FDP erklärt und ist nun Mitglied der euroskeptischen Alternative für Deutschland (AfD). Paulus gab den Schritt am Sonntag auf dem Gründungsparteitag der AfD Hessen in Frankfurt bekannt.

Eindrücke von der "Alternative für Deutschland"
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Der 43-Jährige ist nun das erste Mitglied der neuen Partei mit Landtagsmandat. Die FDP reagierte empört und forderte Paulus auf, seinen Sitz im Parlament aufzugeben.

Paulus erklärte, er sei am Sonntagmorgen der AfD beigetreten. Er ist damit nach eigener Aussage im Landtag fraktionslos. Grund für seinen Übertritt sei "der wahnsinnige Euro-Unterstützungskurs" der FDP, sagte Paulus in einer Rede auf dem AfD-Parteitag.

"Ich erwarte von ihm, sofort sein Landtagsmandat zurückzugeben", sagte Hessens FDP-Fraktionschef Wolfgang Greilich laut Mitteilung.

Paulus habe seit Monaten "seine Verpflichtungen aus dem Mandat nicht wahrgenommen, seitdem ihm klar wurde, dass die FDP ihn nicht wieder nominieren würde". Auch der FDP-Landesvorsitzende Jörg-Uwe Hahn kritisierte, Paulus habe sich mit ärztlichen Attesten "seinen Mandatspflichten entzogen".

Die Wiesbadener Stadtverordnete Brigitte Susanne Pöpel ist laut AfD ebenfalls den Euroskeptikern beigetreten. Sie hatte vergangenes Jahr die FDP verlassen.

Zu dem Gründungsparteitag des AfD-Landesverbands Hessen kamen den Organisatoren zufolge rund 450 Mitglieder. Die Delegierten beschlossen, auch zur Landtagswahl am 22. September anzutreten.
Bundessprecher Konrad Adam betonte, dass der Einzug in den Bundestag für die Partei Priorität habe. Nach eigenen Angaben hat die AfD in Hessen derzeit rund 1300 Mitglieder, bundesweit etwa 11.000.

(dpa/csr)
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