Umfrage FDP-Wähler: Brüderle der bessere Parteichef

Berlin · In der FDP verstärkt sich vor dem Dreikönigstreffen der Liberalen der Druck auf Parteichef Philipp Rösler. Nach einer neuen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Forsa für das Magazin "stern" halten 76 Prozent der Parteimitglieder den Vorsitzenden der FDP-Bundestagsfraktion, Rainer Brüderle, für den besseren Parteivorsitzenden.

April 2012: Rainer Brüderle rockt den FDP-Parteitag
8 Bilder

April 2012: Rainer Brüderle rockt den FDP-Parteitag

8 Bilder

Rösler selbst reagierte am Mittwoch ausweichend auf die Frage, ob er auf dem Bundesparteitag im April erneut kandidieren wolle. "Die Frage, ob ich beim kommenden Parteitag wieder als Vorsitzender antrete, steht jetzt nicht an", sagte er der "Bild"-Zeitung.

"Ich habe immer gesagt, dass ich Schritt für Schritt gehe." Zunächst solle sich die Partei darauf konzentrieren, dass die FDP am 20. Januar bei den Landtagswahlen in Niedersachsen den Einzug in den Landtag in Hannover schaffe.

Hintergrund der Debatte ist eine zuletzt von Entwicklungsminister Dirk Niebel verschärfte Debatte über Rösler. Niebel, der neuer Spitzenkandidat der baden-württembergischen FDP ist, hatte ein Führungsteam der Liberalen für die Bundestagswahl im September gefordert und auch eine Kampfkandidatur um den Parteivorsitz als Zeichen der innerparteilichen Demokratie bewertet.

Die Partei rangiert in Umfragen sowohl in Niedersachsen als auch im Bund unter der Fünf-Prozent-Hürde. In der Forsa-Umfrage sprechen sich auch 38 Prozent der Gesamtbevölkerung für Brüderle an FDP-Chef aus. Das Meinungsforschungsinstituts stellte diese Frage 1003 Bundesbürgern kurz vor Weihnachten.

Der FDP-Fraktionschef hat mehrfach öffentlich bestritten, Nachfolger von Rösler werden zu wollen. Auch der nordrhein-westfälische Landeschef Christian Lindner hat eine eigene Kandidatur abgelehnt. Beim Koalitionspartner CDU reagierte man zurückhaltend auf die Personaldebatte.

CDU-Generalsekretär Hermann Gröhe zeigte sich überzeugt davon, dass die Liberalen wieder in den Bundestag einziehen würden. Ratschläge wolle er der FDP in Personalfragen nicht machen.

"Er ist ein menschlich gewinnender, gut zuhörender und von Überzeugungen getragener Politiker", sagte Gröhe in der "Welt" über Rösler.

(rtr/dpa/nbe)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort