"Gelsen-Gate" Firma attackiert NRW-CDU

Düsseldorf (RP). In der Affäre um entwendete und dann im Internet veröffentlichte CDU-Unterlagen setzt sich das Gelsenkirchener Versorgungsunternehmen Gelsenwasser gegen Mutmaßungen einer Hilfestellung zur Wehr.

Wie berichtet, wurde ein Teil der vertraulichen Papiere offenbar bei Gelsenwasser auf einen Scanner (Computer-Einlesegerät) gelegt und später von einem Internet-Blog veröffentlicht.

Auf die Frage von CDU-Generalsekretär Andreas Krautscheid nach den Hintergründen teilte Gelsenwasser gestern mit, dass man recherchierenden Journalisten "auf Wunsch" Kopierer oder Scanner zur Verfügung stelle: "Einblicke in gescannte Dokumente und deren Weiterverarbeitung nehmen wir selbstverständlich nicht", heißt es.

Zuvor bereits hatte das als SPD-nah geltende Unternehmen versichert, dass es keine Kontakte zum regierungskritischen Internetforum "Wir in NRW" unterhalte, das einige dieser Papiere veröffentlich hat. Der Vorstand habe dies CDU-Landeschef Jürgen Rüttgers am 26. April mitgeteilt.

Ganz offenbar betrachtet Gelsenwasser die Angelegenheit nunmehr als beendet. Es könne nicht sein, dass Parteien, die nach "Maulwürfen" in den eigenen Reihen suchen, "auf dem Rücken von Unternehmen und ihren Mitarbeitern Ablenkungsmanöver versuchen, die Formen einer Wahlkampfkampagne tragen", so die Anwälte des Unternehmens.

Es wäre bedauerlich, wenn die NRW-CDU "eine derartige Zielsetzung verfolgen würde". Das Schreiben von Krautscheid, in dem er von Gelsenwasser Aufklärung verlangt hat, erwecke aber "leider einen solchen Eindruck".

(RP)
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