Flüchtlingspolitik Asylverfahren in Deutschland erheblich verkürzt

Berlin · Die Länge der Asylverfahren belastete bisher vor allem die Kommunen. Beschleunigte Verfahren haben die Situation jetzt aber offenbar entspannt. Im Schnitt dauert es nur noch 5,7 Monate bis über einen Fall entschieden ist.

 Eine Erstaufnahmeeinrichtung für Flüchtlinge in Deggendorf.

Eine Erstaufnahmeeinrichtung für Flüchtlinge in Deggendorf.

Foto: dpa, awe lof

Bei den im Juli 2014 entschiedenen Anträgen hätten die Verfahren durchschnittlich 7,7 Monate gedauert, bei den Entscheidungen im Dezember nur noch 5,7 Monate, berichtete die "Passauer Neue Presse" am Donnerstag. Die Zeitung berief sich auf eine Antwort des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge auf eine Anfrage des CSU-Bundestagsabgeordneten Reinhard Brandl.

Grund für die Beschleunigung der Verfahren seien unter anderem die 2014 für den Bereich Asyl zusätzlich eingestellten 300 Mitarbeiter, hieß es. Ein weiterer Grund sei der hohe Anteil von Verfahren sowohl aus sicheren Herkunftsländern des Westbalkans als auch aus unsicheren Herkunftsländern wie Syrien und dem Irak. Über solche Fälle könne schnell entschieden werden.

Die Besetzung der für 2015 bewilligten weiteren 350 Stellen werde zügig vorangetrieben, berichtete die Zeitung unter Berufung auf das Amt weiter. Brandl sagte der "Passauer Neuen Presse", es sei "erfreulich, dass das Bundesamt die neuen Stellen so schnell besetzen konnte und die Bearbeitungszeiten infolgedessen auch zurückgegangen sind".

Derzeit benötigten die Behörden in Deutschland für die erste Entscheidung im Asylverfahren im Durchschnitt rund sieben Monate. Union und SPD vereinbarten bereits eine Verkürzung auf drei Monate, weshalb das Personal deutlich aufgestockt werden soll.

(AFP)
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