Verteilung der Flüchtlinge Schulz warnt vor sozialen Spannungen

Berlin · SPD-Kanzlerkandidat Martin Schulz befürchtet, dass einige Stadtviertel mehr Flüchtlinge aufnehmen müssen als andere. Er warnt vor sozialen Spannungen und kritisiert die Menschen in den wohlhabenden Gegenden.

 Flüchtlinge in einem Durchgangslager (Archiv).

Flüchtlinge in einem Durchgangslager (Archiv).

Foto: dpa, spf pil

Schulz forderte in der "Bild"-Zeitung, "die Viertel, die am meisten belastet sind, nicht noch zusätzlich zu belasten". Wenn in Ballungszentren, wo die Wohnungen günstig seien, Flüchtlinge untergebracht würden, "dann steigen die Spannungen." Weiter sagte der SPD-Kanzlerkandidat: "Es ist natürlich schön, wenn ich in einem Villenviertel wohne und darüber sinniere, dass man die Welt verändern muss. Wenn dann kein Flüchtling kommt, dann ist das noch angenehmer."

Die Verteilung von Flüchtlingen in Deutschland sei eine "gesamtgesellschaftliche Aufgabe", betonte Schulz. Mit Blick auf Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) sagte er: "Man kann sich nicht hinstellen und sagen 'Wir schaffen das' und anschließend diejenigen, die es leisten müssen, nicht mit dem Geld ausstatten, das sie dafür brauchen."

Schulz und Merkel treffen am Sonntagabend zum einzigen direkten Schlagabtausch aufeinander. In dem 90-minütigen TV-Duell will der Kanzlerkandidat, der mit seiner SPD weit abgeschlagen hinter der Union in den Umfragen rangiert, gegenüber der Amtsinhaberin punkten.

(wer/AFP)
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