Warnschilder geplant Flüchtlinge irren über Autobahnen in Bayern

München · In Süddeutschland arbeiten Schleuser offenbar besonders perfide. Sie setzen die Flüchtlinge einfach auf dem Standstreifen einer Autobahn aus und überlassen die Menschen sich selbst.

 Ein Screenshot aus dem Bericht der "Tagesthemen".

Ein Screenshot aus dem Bericht der "Tagesthemen".

Foto: ARD

Schon mehrfach berichtete unter anderem der Bayerische Rundfunk über derartige Vorfälle. Die Schleuser setzen die Menschen besonders oft an der A3 ab. Mit ihrem Hab und Gut in der Hand oder auf dem Rücken laufen die Flüchtlinge dann den Standstreifen entlang.

Die Autobahnpolizei spricht von einer lebensgefährlichen Situation. An einigen Stellen seien Autofahrer mit mehr als 130 Stundenkilometern unterwegs, sagte ein Beamter in den "Tagesthemen". Inzwischen werde sogar darüber nachgedacht, Warnschilder aufzustellen, die Autofahrer auffordern sollen, das Tempo zu reduzieren.

Vielen Schleppern scheint es egal zu sein, was mit Flüchtlingen passiert: Auf der A3 in Bayern werden immer mehr Menschen ausgesetzt. Jetzt sollen Warnschilder auf Flüchtlinge aufmerksam machen.

Der Vorsitzende der Deutschen Polizeigewerkschaft (DPolG), Rainer Wendt, fordert indes eine Rückkehr der Schlagbäume. "Polizeilich gesehen wäre ein Zurück zu Grenzkontrollen die beste aller Maßnahmen", sagte Wendt der "Passauer Neuen Presse".

Damit könnten wieder mehr Straftäter festgesetzt werden. Außerdem könnten Flüchtlinge, die dann beim Grenzübertritt aus Österreich aufgegriffen werden, wieder in jenes Land zurückgeschickt werden, wo sie den Schengen-Raum betreten hatten.

"Deutschland sollte die Drohung, die Kontrollen wieder einzuführen, in Brüssel nicht ohne weiteres vom Tisch nehmen", riet der Gewerkschaftschef. Dem Schengenraum gehören 22 EU-Staaten sowie die Schweiz, Norwegen, Island und Liechtenstein an.

(csi)
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