Fotos Flüchtlinge: Skandalöse Zustände am Lageso in Berlin
Sie campieren draußen vor Zelten und Hallen. Flüchtlinge am Landesamt für Gesundheit und Soziales Lageso in Berlin.
Seit Monaten gehören lange Warteschlangen zum Bild. Die Überforderung der Behörden durch die Flüchtlingskrise hat in Berlin ein Symbol gefunden.
Bei Regen, Wind und Kälte. Tag und Nacht warten Hunderte darauf, sich registrieren zu lassen, einen Krankenschein oder einen Schlafplatz zugewiesen zu bekommen.
Oft warten die Menschen vergeblich oder laufen ins Leere. Zwei Männer wurden etwa zu einer Notunterkunft geschickt, die aber war schon überfüllt.
Hostelgutscheine wurden nicht akzeptiert, weil das Lageso sich den Ruf erworben hat, teilweise erst nach Monaten zu zahlen - das Amt ist mit 25 Millionen Euro im Zahlungsrückstand. Was bleibt, ist die Straße.
Ein Flüchtlingsjunge schläft Mitte Dezember auf einer Bank im Freien.
Wegen der unhaltbaren Zustände kommt es immer wieder zum Ausbruch von Rangeleien und Gewalt. Dann greift die Polizei ein.
In den Hangars des früheren Tempelhofer Flughafens wurden kurzfristig 2500 Menschen untergebracht. Georg Classen, Sprecher des Flüchtlingsrates Berlin, berichtet von unhaltbaren Zuständen: Die wenigen Sanitäranlagen seien katastrophal. "Es sind Durchfallepidemien ausgebrochen", sagt er.
Ende November machte sich Bundestagsvizepräsidentin Claudia Roth (Bündnis 90/Die Grünen) ein Bild von der Lage.
In Zelten warten die Menschen auf ihre Registrierung.
Nachdem Lageso-Chef Franz Allert ankündigte, über die Weihnachtsfeiertage werde man keine Flüchtlinge registrieren, die Mitarbeiter hätten sich freie Feiertage verdient, zwang ihn die Berliner Regierung zum Rücktritt.