Wirbel um McAllister-Interview Fragen und Antworten kamen von der CDU selbst

Hannover · Ein Interview mit dem niedersächsischen Ministerpräsidenten David McAllister sorgt in Hannover für Wirbel. Das Pikante: Fragen und Antworten an den CDU-Spitzenkandidaten für die Landtagswahl im Januar 2013 kamen aus der eigenen Parteizentrale und wurden in der vergangenen Woche an Anzeigenblätter verschickt. Am Montag zog die Niedersachsen-CDU das Interview zurück.

2010: David McAllister triumphiert
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Der Parteisprecher Torben Stephan entschuldigte sich beim Vorsitzenden des Deutschen Journalisten-Verbandes (DJV) Michael Konken für das Vorgehen und nahm die Schuld auf seine Kappe. "Es war keine böse Absicht", sagte Stephan auf Anfrage. Eine Freigabe des Interviews durch McAllister sei nie erfolgt.

DJV-Sprecher Hendrik Zörner sprach bei "Spiegel"-Online von einem "plumpen Versuch, die Anzeigenblätter in den CDU-Wahlkampf einzuspannen". In dem Interview wird McAllister unter anderem gefragt, wo er Urlaub macht, ob im Wahlkampf Bundeskanzlerin Angela Merkel nach Niedersachsen kommt und ob er Ministerpräsident bleibt.

Den Text hat Stephan nach eigen Angaben aus Antworten in anderen Interviews zusammengebaut. Es sei der Versuch gewesen, den Anzeigenblättern zu helfen.

Die SPD griff den Regierungschef gleich an. "Wenn es schlecht läuft, greift Herr McAllister immer auf das gleiche Schema zurück: 1. Mein Name ist Hase, ich weiß von nichts. 2. Schuld ist immer der Pressesprecher", heißt es in einer Mitteilung vom Montag.

(dpa)
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