Ehemaliger SPD-Vorsitzender Müntefering spricht sich klar gegen aktive Sterbehilfe aus

Berlin · Deutliche Worte: Der ehemalige SPD-Vorsitzende Franz Müntefering (SPD) hat sich gegen die aktive Sterbehilfe ausgesprochen.

Fakten zur Sterbehilfe in Deutschland
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Foto: ddp

"Mein Tod gehört mir - da mache ich doch ein Fragezeichen dahinter", sagte er am Donnerstag im ZDF-"Morgenmagazin". Die Diskussion um eine aktive Sterbehilfe bewertete der ehemalige Arbeitsminister als hochgefährlich. Mit der Patientenverfügung habe man schon heute erheblichen Einfluss darauf, in welchem Maße um das eigene Leben gekämpft werde. Auch Palliativmedizin und Hospizdienste böten Hilfe: "Diesen Weg sollten wir gehen".

Müntefering hatte sich 2007 eine Zeit lang aus der Politik zurückgezogen, um seiner krebskranken Frau beizustehen, die 2008 starb. "Sterben gehört zum Leben mit dazu - es ist verdammt schwer, wenn man es erlebt hat, weiß man es." Aber es sei sowohl für die Betroffenen als auch für die Angehörigen von großer Bedeutung, diesen Weg miteinander zu gehen.

Über ein Verbot gewerbsmäßiger Sterbehilfe in Deutschland wird voraussichtlich im Bundestag nach großer Debatte ohne Fraktionszwang entschieden. Aktive Sterbehilfe - also Tötung auf Verlangen - ist in Deutschland bereits verboten, Beihilfe zum Suizid dagegen nicht. Müntefering bewertet auch diese kritisch: "Wir alle sind mitverantwortlich dafür, auch was der andere tut."

(dpa)
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