Unterstützung für Schwesig Frauenunion will gleiche Löhne für Frauen erzwingen

Berlin · Die Frauenunion unterstützt die Pläne von Familienministerin Manuela Schwesig (SPD) für ein Gesetz, das die Lohnlücke bei Männern und Frauen beseitigt.

Manuela Schwesig – SPD-Frau und Ministerpräsidentin von MV
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Das ist Manuela Schwesig

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Foto: dpa/Jens Büttner

"Bei der Entgeltgleichheit müssen wir zügig zu einer gesetzlichen Regelung kommen, die Unternehmen ab 500 Beschäftigten dazu verpflichtet, die Höhe der Lohnlücke offenzulegen", sagte die Chefin der Frauenunion, Maria Böhmer, unserer Redaktion.

Zudem werde es einen "persönlichen Anspruch" auf Auskunft für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter dieser Unternehmen geben, wie viel vergleichbare Beschäftigte dort verdienten.

Der Koalitionsvertrag sieht ein "Entgeltgleichheitsgesetz" vor. Die Skepsis in der Union ist allerdings groß. Nach Daten des Statistischen Bundesamtes verdienten Frauen im vergangenen Jahr 22 Prozent weniger als Männer. Als Gründe für die Unterschiede nennen die Statistiker, dass Frauen eher in schlechter bezahlten Berufen tätig sind, häufiger Teilzeitjobs annehmen und im Durchschnitt auf niedrigeren Führungsstufen arbeiten. Allerdings verdienten Frauen auch bei ähnlicher Qualifikation und ähnlicher Tätigkeit durchschnittlich sieben Prozent pro Stunde weniger als Männer.

Böhmer sieht für das Schließen der Lohnlücke auch die Tarifpartner in der Pflicht. "Die Frage der Entgeltgleichheit lässt sich nicht allein per Gesetz regeln. Es bedarf auch einer Prüfung aller 60 000 Tarifverträge in Deutschland, inwieweit diese strukturelle Lohndiskriminierung enthalten", betonte die Frauenunion-Chefin. "Dazu brauchen wir jetzt eine Evaluierung, deren Ergebnisse innerhalb eines Jahres vorliegen sollten." Das Problem der strukturellen Lohndiskriminierung durch Tarifverträge müssten Gewerkschaften und Arbeitgeber gemeinsam beseitigen, forderte Böhmer.

(qua)
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