Früherer Linken-Chef Oskar Lafontaine trommelt für eine neue linke Volkspartei

Berlin · Der frühere Chef der Linken, Oskar Lafontaine, sieht die Zeit für die Bildung einer neuen linken Volkspartei gekommen. "Wir brauchen eine linke Sammlungsbewegung, eine Art linke Volkspartei, in der sich Linke, Teile der Grünen und der SPD zusammentun."

 Oskar Lafontaine (Archivbild).

Oskar Lafontaine (Archivbild).

Foto: rtr, ROR/ys

Das sagte Lafontaine dem "Spiegel". Das heutige Parteiensystem sei überholt, daher sei eine Neuordnung nötig, damit es wieder eine linke Machtoption geben könne.

Die große mediale Aufmerksamkeit für SPD-Chef Martin Schulz, der als Kanzlerkandidat in die Bundestagswahl gezogen war, habe gezeigt, dass es Potenzial für eine linke Mehrheit bei den Wählern gebe, sagte Lafontaine. Dieses Potenzial sei dann aber "einfach nicht abgerufen worden". Schulz habe sich angepasst.

In der "Neuen Osnabrücker Zeitung" warnte Lafontaine überdies vor einem Abdriften der FDP nach rechts. Unter Parteichef Christian Lindner versuchten die Liberalen, "die erfolgreiche rechtspopulistische österreichische FPÖ zu kopieren", sagte der frühere Linken-Chef.

Außerdem kämpfe die Partei nach dem Jamaika-Aus mit dem Problem, dass Teile der Wirtschaft der FDP den Abbruch der Gespräche verübelten, da sie "viel gespendet" und auf Steuererleichterungen für Unternehmen unter einer neuen Regierung gesetzt hätten.

(felt)
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