G 20-Treffen Klare Ansagen gegenüber Trump

Meinung | Berlin · Abwarten und Hoffen – das ist zurzeit noch die Haltung im Bundesfinanzministerium gegenüber der neuen US-Regierung. Denn bislang weiß man in Berlin sehr wenig darüber, welche Wirtschafts-, Handels- und Finanzpolitik die USA unter Donald Trump wirklich fahren wollen.

 Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble

Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble

Foto: dpa, bwu fdt

Abwarten und Hoffen — das ist zurzeit noch die Haltung im Bundesfinanzministerium gegenüber der neuen US-Regierung. Denn bislang weiß man in Berlin sehr wenig darüber, welche Wirtschafts-, Handels- und Finanzpolitik die USA unter Donald Trump wirklich fahren wollen.

Werden sie seine Wahlkampf-Ankündigungen wirklich wahrmachen und etwa Strafzölle gegen deutsche und andere ausländische Importprodukte einführen? Werden sie die strengeren US-Finanzmarktregeln wirklich rückgängig machen, die eingeführt wurden, um eine neue Finanzkrise zu verhindern? Und wollen sie einen Handels- oder Währungskrieg anzetteln, um Amerika vermeintlich wieder größer zu machen?

All das waren nicht nur aus deutscher Sicht schlimme Ankündigungen. Würden sie Realität, schadete dies nicht nur der deutschen Wirtschaft, sondern auch der Weltwirtschaft und den USA. Der deutsche Finanzminister wäre daher nicht gut beraten, wenn er zu lange abwartete und nur auf einen Gesinnungswandel in Washington hoffte. Trump wird nur klare und harte Ansagen des Rests der Welt verstehen.

Angeführt von Deutschland, das noch bis zum Sommer die G20-Präsidentschaft innehat, muss dieser Rest der Welt dem US-Präsidenten klar und deutlich entgegentreten und sagen, wie unvernünftig seine Pläne für die USA und für die Weltwirtschaft insgesamt sind. Wie das Kaninchen auf die Schlange zu starren, bringt nichts. Das verbessert nur die Ausgangssituation für Trump, der allein neue "Deals" zu Gunsten der USA anstrebt.

(mar)
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