Typen G27P und MG4 Bundeswehr schickt nach G36-Pannen 1200 andere Gewehre in Einsätze

Berlin · Nach den Pannen rund um das Sturmgewehr G36 schickt die Bundeswehr 1200 andere Gewehre in die Auslandseinsätze. Es handele sich um je 600 Gewehre der Typen G27P und MG4, sagte ein Sprecher des Verteidigungsministeriums am Donnerstag.

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Foto: dpa, lof

Damit bestätigte er einen vorab veröffentlichten Bericht der "Süddeutschen Zeitung" vom Freitag. Der Sprecher sagte, es gehe nicht um einen Ersatz für das G36, sondern vielmehr um eine "Optimierung des Waffenmixes".

Die Bundeswehr verfügt über rund 170.000 Stück des G36. Nach jahrelanger Kritik und diversen, teils widersprüchlichen Gutachten räumte Bundesverteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU) Ende März massive Probleme bei der Treffsicherheit des G36 bei hohen Außentemperaturen oder vielen Schüssen hintereinander ein.

Der Hersteller Heckler&Koch bestritt die Mängel. Bei den zusätzlichen Gewehren für die Einsätze kommt das Unternehmen trotz der Streitigkeiten um das G36 nun erneut zum Zug. Die Beschaffungsentscheidung traf nach Ministeriumsangaben Rüstungsstaatssekretärin Katrin Suder. Sowohl das G27P als auch das MG4 werden bereits in der Bundeswehr genutzt. Nach Ministeriumsangaben stehen beim G27P noch Präzisionstests aus, doch wird erwartet, dass die Gewehre in der zweiten Jahreshälfte 2016 in den Einsätzen genutzt werden können.

Auch die 600 Gewehre vom Typ MG4 sollen laut Ministerium bis Ende 2016 beschafft werden. Die Beschaffung aller Gewehre soll demnach insgesamt etwa 18 Millionen Euro kosten. Hinzu komme "ein regelmäßiger jährlicher Finanzbedarf für die Nutzung der Waffen".

(AFP)
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