Laut Medienbericht Gabriel verzichtet angeblich auf Kanzlerkandidatur

Berlin · SPD-Chef Sigmar Gabriel will nach Informationen eines Nachrichtenmagazins nicht als Kanzlerkandidat bei der Bundestagswahl 2013 antreten. Demnach habe Gabriel dies "im kleinen Kreis bekanntgegeben".

Die drei SPD-Kanzlerkandidaten im Überblick
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In dem Bericht des "Spiegel" heißt es weiter, die K-Frage werde spätestens am 24.
November beim Parteikonvent in Berlin entschieden. Dies sei das Ergebnis mehrerer interner Gespräche von Spitzengenossen, die bis vergangene Woche stattgefunden hätten.

Dabei habe auch die Präferenz des SPD-Landesverbandes Niedersachsen, die Kandidatenfrage vor der Landtagswahl am 20. Januar zu klären, eine Rolle gespielt. Dazu sagte einer der möglichen Kandidaten, der frühere Bundesfinanzminister Peer Steinbrück, dem Blatt: "Sie können ganz sicher sein, dass Sigmar Gabriel als Parteivorsitzender und als Niedersachse dieses Kalkül berücksichtigt."

Neben Gabriel und Steinbrück gehört SPD-Fraktionschef Frank-Walter Steinmeier zur sogenannten Troika. Bislang war der Plan der SPD-Spitze, aus diesem Kreis den Kanzlerkandidaten nach der Niedersachsen-Wahl zu bestimmen.

Steinbrück sagte dem "Spiegel" zur Kandidatenkür: "Der Parteichef muss Herr des Verfahrens bleiben." Er fügte hinzu: "Wir müssen uns jetzt Gedanken darüber machen, wann wir den Kandidaten präsentieren." Der oberste Wahlkämpfer hätte laut Steinbrück nicht schon im Frühjahr benannt werden können. Man dürfe "einen Kandidaten nicht zu lange laufenlassen. Der wird an der Wand entlang gezogen, der wird zersägt, wieder zusammengeklebt, wieder auseinandergenommen", sagte der frühere Ministerpräsident von Nordrhein-Westfalen.

Basis will rasche Kür

In der SPD wird der Ruf nach einer baldigen Nominierung ihres Kanzlerkandidaten lauter. "Innerhalb der SPD-Bundestagsfraktion wird der Wunsch größer, die Kandidatenfrage noch in diesem Jahr zu klären. Das weiß auch der Parteivorsitzende", sagte der bayerische Abgeordnete Martin Burkert der Tageszeitung "Die Welt". Auch der ehemalige Wehrbeauftragte Reinhold Robbe plädiert für eine rasche Nominierung des Herausforderers von Kanzlerin Angela Merkel (CDU). "Der Kanzlerkandidat der SPD muss genug Zeit haben, sich zu präsentieren", sagte Robbe dem Blatt.

(APD/dpa)
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