Geberkonferenz in Brüssel Deutschland gibt weitere Milliarde Euro für Hilfe in Syrien

Brüssel · Deutschland stellt weitere 1,169 Milliarden Euro für die Opfer des syrischen Bürgerkriegs zur Verfügung. Das kündigte Außenminister Sigmar Gabriel bei einer internationalen Geberkonferenz in Brüssel an.

Flüchtlinge hoffen auf Hilfe an der türkisch-syrischen Grenze
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SPD-Politiker Gabriel forderte insgesamt mehr Hilfe für die Menschen in Syrien. "Die Leidtragenden dieses mörderischen Bürgerkrieges sind seit Jahren Familien, Kinder, unschuldige Menschen dort", sagte Gabriel am Mittwochmorgen in Brüssel, wo derzeit eine Konferenz zur Zukunft Syriens stattfindet. Er betonte, dass der politische Prozess in Syrien nicht vergessen werden dürfe. Es sei wichtig auf eine Demokratisierung und Neuwahlen hinzuarbeiten.

Die internationale Syrien-Konferenz hatte mit einer Schweigeminute für die Opfer des mutmaßlichen Giftgasangriffs begonnen. Die Vertreter von 70 Staaten und internationalen Organisationen gedachten zum Auftakt des Treffens in Brüssel der Menschen, die am Dienstag in der nordwestlichen Provinz Idlib gestorben sind, sowie der insgesamt mehr als 300.000 Toten in dem seit sechs Jahren anhaltenden Konflikt.

Seit Beginn des Konflikts im Jahr 2011 habe es "hunderte, tausende Tage gegeben, die traurig, dramatisch, schrecklich waren", sagte die EU-Außenbeauftragte Federica Mogherini. Die Konferenz müsse den Syrern zeigen, "dass wir uns um sie sorgen und wir bereit sind, die noch Lebenden zu unterstützen und den Verlust des Lebens derjenigen zu verhindern, die in Syrien und in den Nachbarländern in Gefahr sind".

Die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch (HRW) kritisierte am Mittwoch, dass 536.000 syrische Kinder in Jordanien, dem Libanon und der Türkei keine Schulausbildung erhielten. Geberländer hätten bei der Syrien-Konferenz in London im Februar 2016 versprochen, dass alle syrischen Flüchtlingskinder bis zum Ende des Schuljahres 16/17 unterrichtet werden könnten.

(rent/dpa/AFP)
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