Nacht acht Jahren Pause spricht Alt-Kanzler Gerhard Schröder wieder auf einem SPD-Parteitag.

Er ist wegen HartzIV immer noch nicht so wirklich populär bei den Genossen. Aber geachtet.

Für Parteichef Sigmar Gabriel brachte Schröder eine Umarmung mit. Beide kennen sich gut aus ihrer gemeinsamen Zeit in Niedersachsen.

Mit rauchig klingender Stimme, rein äußerlich aber staatsmännisch wie früher, betonte Schröder vor rund 1600 Zuhörern die Leistungen von drei Männern für die Sozialdemokratie und das Land.

Drei SPD-Legenden ehrt er auf diesem Wege. Alle drei sind im vergangenen Jahr gestorben. Helmut Schmidt beschreibt er als einen Kanzler, der den Deutschen Halt gegeben habe.

Egon Bahr habe ihm vor allem wegen seiner klugen Diplomatie und Friedensüberzeugungen imponiert.

Dann ist da noch Günther Grass. Er habe ihn, Schröder, maßgeblich bei seinem Nein zum Irak-Krieg bestärkt.

Neben Schröder sind auch andere bekannte Gesichter aus der von ihm geführten rot-grünen Regierungszeit zu sehen. Hier etwa Otto Schily im Hintergrund.

Schröder mahnte die Genossen, eine wirtschaftsfreundliche Politik und mit ihr auch Sigmar Gabriel zu stärken. Die Reaktionen fielen allerdings eher verhalten aus.

Zuletzt hatte Schröder 2007 auf einem Bundesparteitag der SPD gesprochen. Damals hieß der Vorsitzende noch Kurt Beck.