Koch schlägt Bouffier vor Gerüchte um Roland Kochs neue Aufgabe
Berlin/Wiesbaden (RPO). Der Baukonzern Bilfinger Berger hat einen Medienbericht zurückgewiesen, wonach der scheidende hessische Ministerpräsident Roland Koch (CDU) im Herbst als Vorstandschef zu dem Unternehmen wechselt. "Stimmt nicht", sagte ein Sprecher am Samstag. Auch der hessische Regierungssprecher Dirk Metz bestätigte den Bericht nicht. Unterdessen hat Roland Koch den hessischen Innenminister Volker Bouffier als stellvertretenden CDU-Bundesvorsitzenden vorgeschlagen.
Koch schlug seinen Parteifreund Bouffier in einem Gespräch mit dem Hessischen Rundfunk offiziell als Nachfolger als stellvertretenden CDU-Bundesvorsitzenden vor. Bereits am 31. August soll Bouffier vom hessischen Landtag zum Nachfolger von Koch gewählt werden. Bouffier selbst behält sich eine Kandidatur auf dem CDU-Bundesarteitag im November in Karlsruhe vor. Er sehe seine Aufgabe zunächst in Hessen, sagte der designierte Ministerpräsident in Wiesbaden.
Unterdessen wird über die neue Aufgabe des scheidenden Ministerpräsidenten Roland Koch spekuliert. "Das neueste Gerücht ist so Unfug wie die davor verbreiteten. Ministerpräsident Koch hat nirgendwo etwas zugesagt, er hat keinerlei Verhandlungen mit irgendwem geführt und nicht mal entschieden, welche berufliche Richtung er jenseits der Politik einschlägt. Es bleibt dabei: Er wird sich Anfang November entscheiden, was er zukünftig machen wird", erklärte Metz.
In der "Bild"-Zeitung hatte es geheißen, Koch solle bei Bilfinger Berger im Herbst Herbert Bodner ablösen, der nach den Skandalen um den Bau der Kölner U-Bahn in die Diskussion geraten sei. Kochs Jahresgehalt werde bei rund 1,5 Millionen Euro liegen. Der börsennotierte Konzern beschäftigt weltweit rund 67.000 Mitarbeiter.
Kochs Auftrag wäre demnach, die einstige Tiefbaufirma zum Handelshaus mit Weltgeltung umzubauen. Als Vorstandschef werde Koch Insidern zufolge rund 1,5 Millionen pro Jahr verdienen.
Dass Koch eine Tätigkeit in der Wirtschaft anstrebt, war schon länger bekannt. Dennoch wurden ihm in den vergangenen Tagen mehrfach Ambitionen auf einen Posten als Bundesminister unterstellt. Der Ministerpräsident gibt sein Amt zum 31. August auf, seinen Posten als Bundesvize der CDU wird er im Herbst niederlegen.
