Pflanzenschutzmittel Minister will Glyphosat-Einsatz in Gärten verbieten

Berlin · Nach seinem umstrittenem "Ja" zur Glyphosat-Zulassung im EU-Ausschuss stimmt Christian Schmidt dem Pflanzenschutzmittel auf nationaler Ebene nur bedingt zu. Der Bundesagrarminister fordert ein Teil-Verbot.

 Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt (CSU) verfolgt während einer Sitzung im Deutschen Bundestag die Debatte um Glyphosat.

Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt (CSU) verfolgt während einer Sitzung im Deutschen Bundestag die Debatte um Glyphosat.

Foto: dpa, wk

Bundesagrarminister Christian Schmidt (CSU) will auf nationaler Ebene zumindest ein Teil-Verbot des Pflanzengifts Glyphosat durchsetzen. Das geht aus einem Brief Schmidts an die Unionsabgeordneten hervor.

"Im Rahmen der nationalen Umsetzung strebe ich nun Beschränkungen bzw. ein Verbot der Glyphosat-Anwendung im Haus- und Kleingartenbereich sowie eine Anzeigepflicht bei der Spätanwendung im Getreide an", schreibt Schmidt: "Zudem wird eine intensiv geführte Erforschung von Alternativen für die Unkrautbekämpfung im Mittelpunkt der nächsten Jahre stehen."

In dem Schreiben rechtfertigt Schmidt sein umstrittenes Ja zur generellen Glyphosat-Zulassung im zuständigen EU-Ausschuss. Eigentlich hätte er sich enthalten müssen, weil die SPD dagegen ist. Brüssel hätte die Zulassung auch ohne Unterstützung der Mitgliedstaaten erteilt, so Schmidt.

Die EU-Kommission hatte erst am Dienstag entschieden, Glyphosat in den EU-Ländern für weitere fünf Jahre zuzulassen.

Im Bundestag regt sich jedoch Widerstand. SPD, Grüne und Linke wollen ein nationales Verbot durchsetzen, weil sie die Artenvielfalt gefährdet sehen. Aus den Gesetzesanträgen der drei Fraktionen könnte im Januar ein gemeinsamer Antrag werden. Rot-Rot-Grün hat im Bundestag aber keine Mehrheit. Nur wenn sich Teile der AfD anschlössen, könnte Schwarz-Gelb überstimmt werden.

(mar)
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