Studie zum Wählerverhalten Grüne machen Union und FDP Konkurrenz

Berlin (RPO). Noch drei Tage bis zu den wichtigen Landtagswahlen in Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz. Und überall sehen die Umfragen die Grünen im Aufwind - vor allem durch die aktuelle Atomdebatte. Eine aktuelle Studie zeigt nun, dass die einstige Bürgerpartei Union und FDP zunehmend Konkurrenz macht beim Buhlen um die bürgerliche Klientel.

Freiburg: Die Grünen feiern sich als Protestpartei
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Die Grünen finden heute ihre größte Unterstützung im Bildungsbürgertum, geht aus einer Untersuchung des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung hervor, die am Donnerstag in Berlin vorgestellt wurde. Auch der Erfolg bei Selbstständigen, Freiberuflern und Menschen mit überdurchschnittlichem Einkommen untergrabe den Alleinvertretungsanspruch von Union und FDP bei dieser Klientel.

Das DIW untersuchte die Entwicklung der Anhängerschaft der Grünen seit den 80er Jahren. Die Partei findet laut Studie seit ihren Anfängen ungebrochene Unterstützung bei jungen Menschen. Den Grünen gelinge es aber auch, diese Anhänger dauerhaft an sich zu binden. Ein großer Teil der ehemals jugendlichen grünen Anhänger gehöre inzwischen zu den Besserverdienenden, Beamten, Angestellten und Selbstständigen.

Das mittlere Alter der Grünen-Anhänger erhöhte sich laut Untersuchung seit den 90er Jahren schrittweise: Waren die Sympathisanten zwischen 1984 und 1989 im Schnitt noch 28 Jahre alt, so seien heute im Mittel 42.

Die Grünen sind demnach heute die Partei der umweltbewussten, gut gebildeten, gut verdienenden Beamten und Selbstständigen mittleren Alters in Großstädten. Von gering Gebildeten, Arbeitslosen und Geringverdienern bekommen sie dagegen kaum Unterstützung. Besonders viele Anhänger haben die Grünen bei den Frauen. In den neuen Bundesländern können sie nur wenig punkten.

Grundlage für die DIW-Studie ist das sogenannte "sozio-ökonomische Panel". Dies ist eine repräsentative Wiederholungsbefragung, die seit mehr als 27 Jahren läuft. Im Auftrag des DIW Berlin werden jedes Jahr in Deutschland über 20.000 Personen - immer dieselben - aus rund 11.000 Haushalten von Sozialforschern befragt - unter anderem zu Einkommen, Erwerbstätigkeit, Bildung, aber auch zu parteipolitischen Präferenzen.

(apd/das)
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