Gründungsmitglied fordert Klarheit Grüne: Pädophilie-Vorwürfe schonungslos aufarbeiten

Berlin · Das Grünen-Gründungsmitglied Eva Quistorp hat eine schonungslose Aufarbeitung der Pädophilie-Vorwürfe gegen ihre Partei angemahnt. Im Sender 3sat sagte sie: "Es ist wichtig, dass wir als Grüne, die ja hohe Ansprüche an uns und die Gesellschaft haben, auch hier selbstkritisch mit unseren Fehlern und blinden Flecken umgehen und nichts in den Archiven verstecken oder unter den Teppich kehren."

Die Grünen haben inzwischen den Göttinger Parteienforscher Franz Walter beauftragt, dem Einfluss von Pädophilie-Befürwortern in den Anfangsjahren der Partei auf den Grund zu gehen. In den vergangenen Wochen war immer wieder über Details debattiert worden. So waren in einer Bundesarbeitsgemeinschaft der Grünen, die in den 80er Jahren für die Rechte von Schwulen eintrat ("BAG SchwuP"), auch Aktivisten für Pädophilie. Diese BAG wurde 1987 aufgelöst.

"Problem mit Grenzen der Freiheit"

Quistorp sagte zum Einfluss pädophiler Strömungen in den Anfangsjahren der Partei: "Die Grünen hatten ein Problem mit den Grenzen der Freiheit, weil sie überhaupt keine Grenzen mehr imaginierten, sondern sich selber immer auf der Seite des Guten und Richtigen wähnten und glaubten, man würde so die ganze Menschheit befreien." In dieser Atmosphäre hätten dann auch die Pädophilen zu sehr Einzug in die Grünen gehalten.

(dpa)
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