Baden-Württemberg Grüner Minister verzichtet nach Affären-Gerüchten auf Amt

Stuttgart · Schon wegen seiner Ehe mit einer CDU-Politikerin gilt Alexander Bonde in Stuttgart als Grün-Schwarzer. Jetzt kommt so ein Bündnis tatsächlich, doch er ist raus - wegen Affären-Gerüchten.

 Agrarminister Bonde wird in Baden-Württemberg nicht wieder Ressortchef

Agrarminister Bonde wird in Baden-Württemberg nicht wieder Ressortchef

Foto: dpa

Der bisherige baden-württembergische Agrarminister Alexander Bonde (Grüne) will nach Gerüchten über eine außereheliche Liebesaffäre kein Ministeramt mehr. Als Grund nannte er am Montag bei Facebook öffentliche Spekulationen über sein Privatleben. Vergangene Woche hatte die Grünen-Politikerin Kerstin Lamparter erklärt, dass sie über längere Zeit eine Affäre mit Bonde gehabt habe.

Der 41-Jährige war zuletzt auch als möglicher Finanzminister im Gespräch, er wurde sogar als Kronprinz von Winfried Kretschmann (Grüne) gehandelt. Die Grünen, die in Stuttgart künftig mit der CDU als Juniorpartner regieren, bedauerten Bondes Entschluss: Er habe als Minister in der bisher regierenden grün-roten Koalition "hervorragende Arbeit" geleistet, betonten die Parteichefs Thekla Walker und Oliver Hildenbrand.

Bonde schrieb bei Facebook: "Die öffentlichen Spekulationen und Gerüchte über unser Privatleben nehmen für meine Familie, meine Kinder, meine Frau und mich ein unerträgliches Maß an." Er habe deshalb mit seiner Frau entschieden, dass er kein Ministeramt annehmen wolle. Das habe er Kretschmann mitgeteilt. "Wir hoffen, dass mit diesem Rückzug endlich unsere Privatsphäre in der Öffentlichkeit wieder geachtet und gewahrt wird." Unterhalb der Ministerebene wolle er weiter Verantwortung für das Land zu übernehmen.

Am Sonntag hatten sich Grüne und CDU auf die Ressortverteilung für die bundesweit erste grün-schwarze Regierung geeinigt. Demnach geht das Ministerium für ländlichen Raum an die CDU.

Lamparter hatte am Sonntag auf Facebook erklärt, sie sei "überwältigt" von mehreren hundert positiven Nachrichten nach ihrer Veröffentlichung. Lamparter war Landtagskandidatin bei der Wahl im März, hatte es aber nicht ins Parlament geschafft. Sie war von all ihren politischen Ämtern zurückgetreten.

(crwo/dpa)
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