Minister lehnt Abschaffung klar ab Guttenberg warnt FDP wegen Wehrdienst

Berlin (RPO). Bundesverteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg hat die FDP gewarnt, die geplante Wehrpflicht-Verkürzung zu deren gänzlichen Abschaffung zu instrumentalisieren.

 Bundesverteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU): "Mit mir ist eine Abschaffung der Wehrpflicht nicht zu machen."

Bundesverteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU): "Mit mir ist eine Abschaffung der Wehrpflicht nicht zu machen."

Foto: ddp, ddp

"Mit mir ist eine Abschaffung der Wehrpflicht nicht zu machen", sagte der CSU-Minister laut "Bild am Sonntag". Sollten aber "einige in der FDP" versuchen, die Verkürzung auf sechs Monate zu verzögern oder das Konzept zu verwässern, werde es bei der bestehenden Wehr- und Zivildienstpflicht von neun Monaten bleiben, kündigte Guttenberg an.

Der CSU-Minister widersprach Vorwürfen, in einem halben Jahr sei eine vernünftige Soldaten-Ausbildung nicht zu machen: "In sechs Monaten kann ein erstklassiges Ausbildungs- und Tätigkeitsfundament geschaffen werden, das für viele Funktionen in der Bundeswehr ausreicht." Guttenberg denkt zudem offenbar daran, Wehrpflichtige im Heimatschutz einzusetzen: "Wir dürfen nicht den Schutz der Heimat vergessen, eine Aufgabe für die eine kürzere Einsatzzeit durchaus sinnvoll sein kann. Landesverteidigung heißt heute mit Blick auf die neuen Bedrohungen ja nicht nur das Sichern der Landesgrenzen."

Unter Berufung auf eigene Erfahrungen als Wehrdienstleistender sagte Guttenberg, es komme nicht allein auf die Länge des Dienstes an, sondern auf die Ausgestaltung. Die Grundausbildung könne zudem je nach Truppenteil künftig unterschiedlich lang sein, um flexibel auf die Bedürfnisse der verschiedenen Teilstreitkräfte zu reagieren.

Schröder erwartet keinen Zusammenbruch des Zivildienstes

Bundesfamilienministerin Kristina Schröder erklärte unterdessen, die geplante Kürzung der Dienstzeit von neun auf sechs Monate werde nicht zu einem Zusammenbruch des Zivildienstes führen. "Die Zivis sollen die Möglichkeit erhalten, unmittelbar im Anschluss an ihren Dienst um bis zu sechs Monate bei gleicher Bezahlung und Fortlaufen der Versicherungen zu verlängern. Das soll möglichst unbürokratisch und flexibel geschehen, um der individuellen Lebenssituation Rechnung zu tragen", sagte die CDU-Ministerin der selben Zeitung. Sie sei zuversichtlich, dass etwa ein Drittel freiwillig verlängern werde.

(AP/sdr)
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