Asylrecht Halbe Million abgelehnte Asylbewerber in Deutschland

Berlin · Mehr als eine halbe Million abgelehnte Asylbewerber lebten zum 31. Dezember 2016 in Deutschland. Die große Mehrheit dieser Personen ist demnach schon länger als sechs Jahre im Land.

Die exakte Anzahl beträgt 556.499 Personen, wie aus einer Antwort der Bundesregierung auf Anfrage der Linksfraktion im Bundestag hervorgeht, über die die "Welt am Sonntag" berichtet. Vier von fünf (404.471) sind demnach schon länger als sechs Jahre im Land.

Die größten Gruppen der noch in der Bundesrepublik lebenden, aber noch nicht eingebürgerten abgelehnten Asylbewerber kommen aus der Türkei (76.919 Personen), dem Kosovo (68.114), Serbien (49.746) und Afghanistan (32.784).

Fast die Hälfte (46,1 Prozent) der 556.499 abgelehnten Asylbewerber hat der Antwort der Bundesregierung zufolge bereits ein unbefristetes Aufenthaltsrecht. Ein zusätzliches Drittel der abgelehnten Asylbewerber (34,5 Prozent) verfügt über ein befristetes Aufenthaltsrecht.

Dieses können abgelehnte Asylbewerber erhalten, wenn ihre Abschiebung seit mindestens 18 Monaten ausgesetzt ist und sie die Aussetzung, also ihre Duldung, nicht nachweislich selbst verschuldet haben.

(KNA)
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