Debatte um Nordrhein-Westfalen Hamburg will sich an Steuer-CD-Kauf beteiligen

Düsseldorf · Vor dem Hintergrund des jüngsten Ankaufs von Steuer-CDs durch NRW fordert der Chef der Deutschen Steuergewerkschaft 11.000 zusätzliche Finanzbeamte für Deutschland. Derweil will sich Hamburg laut einem Bericht am Kauf von Steuer-CDs beteiligen.

Wie geht das mit der Selbstanzeige?
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Foto: AP

Mit ihrer bisherigen Personaldecke seien die deutschen Finanzämter nicht in der Lage, ausreichend für Steuergerechtigkeit zu sorgen, sagte Gewerkschaftschef Thomas Eigenthaler unserer Redaktion.

"Sowohl das Ausmaß als auch die kriminelle Energie im Bereich der Steuerhinterziehung sind offensichtlich größer als gedacht. Also müssen wir im Kampf dagegen auch mehr Finanzbeamte als bisher einsetzen. Eine Aufstockung der Personaldecke in den Finanzämtern von derzeit rund 110.000 Beamten um zehn Prozent auf 121.000 Beamte halte ich für angemessen", sagte Eigenthaler.

Jeder Ankauf von CDs mit Daten über Steuersünder löse umgehend eine Flut von Selbstanzeigen aus. "Das beweist, wie tief der Sumpf in Deutschland ist", sagte der Eigenthaler.

Hamburgs Finanzsenator Peter Tschentscher hat derweil nach Informationen des "Hamburger Abendblatt" Interesse an den Steuer-CDs signalisiert, die NRW kaufen will. Gegenüber der Zeitung betonte der SPD-Politiker, dass er trotz des geplanten Steuerabkommens mit der Schweiz dafür sei, Daten über Steuersünder zu kaufen.

"Sollte es tatsächlich zu einem Ankauf einer weiteren CD durch Nordrhein-Westfalen kommen, wird sich Hamburg daran beteiligen", sagte Tschentscher der Zeitung. "Wir haben kein Interesse daran, Straftäter entkommen zu lassen."

(ots)
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