Wie Friedrich auf Gabriels "Stinkefinger" reagiert "Mir geht es bei dem ganzen linken Pack genauso"

Berlin · Vize-Kanzler Gabriel steht zu seinem "Stinkefinger" gegenüber rechten Demonstranten. Er bekommt dafür sogar Unterstützung aus der CSU – allerdings in provokanter Weise.

 Hans-Peter Friedrich hat sich zu Gabriels "Stinkefinger" geäußert.

Hans-Peter Friedrich hat sich zu Gabriels "Stinkefinger" geäußert.

Foto: dpa, nie pzi wst

Vize-Kanzler Gabriel steht zu seinem "Stinkefinger" gegenüber rechten Demonstranten. Er bekommt dafür sogar Unterstützung aus der CSU — allerdings in provokanter Weise.

 Gabriel hatte einer Gruppe rechter Demonstranten Mitte August in Salzgitter den Mittelfinger gezeigt.

Gabriel hatte einer Gruppe rechter Demonstranten Mitte August in Salzgitter den Mittelfinger gezeigt.

Foto: Facebook / Antifa Kampfausbildung e.V.

Darf ein Spitzenpolitiker pöbelnden Neonazis den "Stinkefinger" zeigen? Darf er, findet SPD-Chef Gabriel. Er hat es getan. Und er steht zu der umstrittenen Geste. Der Vizekanzler bedauert sogar, dass diese nicht noch deutlicher ausgefallen ist. "Ich habe nur einen Fehler gemacht, ich habe nicht beide Hände benutzt", sagte der Vizekanzler im ZDF-Sommerinterview.

Unterstützung bekam Gabriel von wohl unerwarteter Seite — nämlich vom CSU-Politiker Hans-Peter Friedrich. Dieser zitierte einen Tweet von RP ONLINE mit dem Hinweis:

Dafür erntete der CSU-Politiker massive Kritik und Spott im Netz.

Dieser Twitterer fragt:

Oder auch solche Fragen kamen auf.

Als "Pack" hatte Gabriel im vergangenen Jahr Angreifer auf ein Flüchtlingsheim im sächsischen Heidenau bezeichnet. Rechtsextremisten und Rassisten hatten in der Kleinstadt bei Dresden Asylbewerber bedroht und Polizisten angegriffen.

Gabriel bezeichnete die pöbelnden Rechtsextremen im ZDF als "finstere Gestalten". Er wandte sich auch an seine Kritiker und sagte: Er wünschte sich, "die Leute könnten sich mal vorstellen, wie sie eigentlich reagieren würden, wenn so auf unterer Distanz zwölf gewaltbereite, pöbelnde, richtig aggressive, junge Nazis vor ihnen stehen, mit denen kein Gespräch möglich ist und die nur eins wollen: sozusagen Aufmerksamkeit für ihre finsteren Parolen".

Gabriel hatte der Gruppe Mitte August in Salzgitter den Mittelfinger gezeigt, nachdem ihn diese als "Volksverräter" beschimpft und auf die Nazi-Vergangenheit seines Vater Bezug genommen hatte. Ein Video dazu war im Internet aufgetaucht.

(das/dpa)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort