Sozialpolitik Nahles will ehemalige Hartz-IV-Empfänger länger betreuen

Berlin · Wer über längere Zeit Hartz IV bezogen und dann einen Job gefunden hat, soll künftig über längere Zeit von der Arbeitsagentur begleitet werden. Das ist auch nötig: Fast die Hälfte derer, die eine Arbeit gefunden haben, ist nach einem halben Jahr wieder arbeitslos.

13 Fakten zu Hartz IV
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Foto: dpa, Oliver Berg

Bundesarbeitsministerin Andrea Nahles (SPD) will ehemalige Hartz-IV-Empfänger, die eine Arbeit gefunden haben, länger als bisher begleiten und unterstützen. In der Antwort auf eine Anfrage der Linksfraktion im Bundestag kündigte das Bundesarbeitsministerium nach Informationen der "Welt am Sonntag" eine Ausweitung der Nachbetreuung für alle ehemaligen Erwerbslosen an. Nach Angaben der Bundesagentur für Arbeit könnten davon bis zu 300.000 bereits vermittelte Arbeitslose profitieren, berichtet die "WamS".

Bislang gibt es eine Nachbetreuung nur für Aufstocker und Beschäftigte, die vom Jobcenter gefördert werden. Es bestehe aber fachlicher Konsens, "die gesetzliche Grundlage für eine nachgehende Betreuung nach Entfallen der Hilfebedürftigkeit zu verbreitern", schreibt die Staatssekretärin im Arbeitsministerium, Anette Kramme, dem Bericht zufolge.

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Fast die Hälfte der ehemaligen Hartz-IV-Bezieher, die eine Arbeit gefunden haben, sind nach einem halben Jahr wieder arbeitslos. Als wichtiger Grund dafür gilt die fehlende Unterstützung in den ersten Monaten der Beschäftigung. "Die Zahl derer, die nach kurzer Zeit wieder in die Arbeitslosigkeit gehen, ist viel zu hoch", sagte die arbeitsmarktpolitische Sprecherin der Linksfraktion, Sabine Zimmermann, der "Welt am Sonntag". "Eine gesetzliche Grundlage für die Unterstützung aller ehemals Erwerbslosen im neuen Job ist mehr als überfällig."

(AFP)
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