Ermittlungspannen im Fall Keupstraße Maas: Schäme mich für den Staat

Köln · Bundesjustizminister Heiko Maas (SPD) hat zehn Jahre nach dem Nagelbombenanschlag in der Kölner Keupstraße massive Defizite in den Sicherheitsbehörde beklagt.

 Der Tatort: Ein Polizist sichert in Köln die Spuren der Explosion in der Keupstraße (Archivfoto vom 09.06.2004).

Der Tatort: Ein Polizist sichert in Köln die Spuren der Explosion in der Keupstraße (Archivfoto vom 09.06.2004).

Foto: dpa

"Ich schäme mich dafür, dass der deutsche Staat es nicht geschafft hat über so viele Jahre, dafür zu sorgen, dass unbescholtene Bürgerinnen und Bürger besser geschützt wurden", sagte Maas am Montag bei einer Podiumsdiskussion in Köln. Dass die Opfer des Anschlags teils sogar kriminalisiert wurden, sei unverständlich und ein Punkt, der bis heute nicht abschließend aufgeklärt worden sei. "Da haben Viele Fehler gemacht", erklärte Maas. Es habe organisatorische und systematische Defizite in den Sicherheitsbehörden gegeben.

Am Pfingstmontag war es genau zehn Jahre her, dass in der Kölner Keupstraße eine Nagelbombe explodierte. 22 Menschen wurden verletzt. Die Polizei glaubte lange nicht an einen rechtsextremen Hintergrund, sondern an eine Abrechnung im kriminellen Milieu. Erst Ende 2011 wurde deutlich, dass die NSU-Terroristen Uwe Mundlos und Uwe Böhnhardt wohl auch für diesen Anschlag verantwortlich waren. In Köln wurde am Pfingstwochenende mit einem großen Kulturfest an die Opfer des Anschlags erinnert.

(lnw)
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